Raspberry Pi: Raspberry Pi OS unter macOS installieren
Der kleine Mini-Computer begeistert auch noch in der neuen Version als Raspberry Pi 4 die Nutzer. Ohne fremde Hilfe lässt sich der Raspberry Pi jedoch nicht nutzen. Es gibt kein CD-Laufwerk oder eine Installations-Routine. Vor dem Start muss das Betriebssystem auf einer SD-Karte installiert werden. Das erfolgt über einen anderen Computer. Dieser Anleitung erklärt, wie du Raspbian unter macOS installieren kannst.
Die Anleitung wurde ursprünglich für den Raspberry Pi 2 erstellt und zwischenzeitlich mehrmals aktualisiert. Es spielt keine Rolle ob du Raspbian oder eine andere Linux Distributionen auf dem Raspberry Pi über macOS einrichten willst.
Auf RaspberryPi.org stehen eine Vielzahl an Distributionen zur Auswahl. Die Anleitung verwendet Raspbian, eine auf Debian angepasste Version für den Raspberry Pi. Alles zum Raspberry Pi Einstieg findet ihr im verlinkten Beitrag.
Raspbian unter macOS installieren
Die Anleitung zum Einrichten von Raspbian unter macOS erfolgt ausschließlich über das Kommandozeilen Programm Terminal. Auch wenn das abschreckend wirkt, der Terminal ist kein Hexenwerk und hat den Vorteil, dass sonst keine Software zur Installation benötigt wird.
Wenn du den Terminal nicht verwenden willst, findest du weiter unten einige Alternativen.
Raspbian unter macOS installieren
Schritt 1: Raspbian (oder eine andere Distribution) herunterladen und entpacken.
Schritt 2: Das Festplattendienstprogramm unter macOS starten. Das findet sich unter Programme -> Andere oder über dieSpotlight-Suche. Dort die microSD-Karte mit dem Dateisystem FAT32 formatieren. exFAT ist ebenfalls in Ordnung.
Schritt 3: Terminal öffnen: Zu finden über die Spotlight-Suche oder über das Launchpad unter Andere.
Schritt 4: Die microSD-Karte unter macOS identifizieren:
diskutil list
Der Befehl diskutil list zeigt alle Laufwerke und die entsprechenden Partitionen an. Benötigt wird die Bezeichnung für das Laufwerk der microSD-Karte, in meinem Fall ist das disk2. Das kann von Benutzer zu Benutzer variiert. Wichtig ist, das nicht die Partition disk2s1 verwendet wird.
Schritt 5: Die microSD-Karte auswerfen, aber nicht vom Mac entfernen:
diskutil unmountDisk /dev/disk2
Das disk2 muss durch die richtige Bezeichnung auf eurem Mac ersetzt werden. Die Eingabe sollte durch ein Unmount of all volumes on disk2 was successful bestätigt werden. Die microSD-Karte anschließend nicht aus dem Mac entfernen.
Schritt 6: Das Raspbian Image auf die microSD-Karte schreiben:
sudo dd bs=1m if=raspbian.img of=/dev/disk2
Liegt das raspbian.img nicht in eurem Benutzerverzeichnis, sondern beispielsweise im Downloads Ordner, kann in diesen per CD gewechselt werden.
cd Downloads
Der Befehl cd Downloads wechselt in den Unterordner Downloads, der im Benutzerverzeichnis Benny liegt. Anschließend sollte vor dem Benutzer der Ordner stehen: Downloads Benny$
Anschließend wird mit sudo dd bs=1m if=raspbian.img of=/dev/disk2 das Image auf die microSD-Karte geschrieben. Nach Eintippen des Befehls wird nach dem Administrator-Passwort gefragt. Beim Tippen des Passworts erscheinen keine Sternchen oder ähnliches. Sobald das Passwort bestätigt wurde, startet der Kopiervorgang, der keinen Hinweis auf den Fortschritt ausgibt.
Mit ctrl + T kann überprüft werden, was im Terminal passiert.
Schritt 7: Geduld. Viel Geduld. Bei mir hat der Vorgang fast 2,5 Stunden gedauert. Sobald der Ordner mit Benutzername wieder erscheint (Downloads Benny$) wurde der Vorgang beendet.
Schritt 8: Sobald der Vorgang erfolgreich beendet wurde, muss die microSD-Karte noch einmal ausgeworfen werden. Jetzt ist die microSD-Karte bootfähig und kann in den Raspberry Pi eingesetzt werden.
Es sollte immer erst die microSD-Karte eingesetzt und dann der Raspberry Pi an den Strom angeschlossen werden. Vor dem Start eventuell noch HDMI Kabel, USB Maus und Tastatur, das Netzwerkkabel sowie USB WLAN Adapter und als letztes den Stromstecker mit dem Raspberry Pi verbinden. Sobald der Computer mit dem Strom verbunden ist, startet der Bootvorgang. Beim ersten Start läd der kleine Computer ein Konfigurationsmenü, in dem verschiedene Einstellungen vorgenommen werden können.
Raspbian unter macOS mit ApplePi Baker installieren
ApplePi-Baker ist ein kleines macOS-Dienstprogramm, mit dem du Datenträger sichern oder wiederherstellen kannst. Im Kern verwendet es das gleiche Format wie „dd“, eine rohe Byte-für-Byte-Kopie der Platte – normalerweise mit der Dateierweiterung „.IMG“.
Wie bereits erwähnt, ist das IMG-Dateiformat eine Rohkopie jedes einzelnen Bytes der Quellplatte, und es wird nichts Ausgefallenes damit gemacht. Das bedeutet auch, dass, wenn deine Festplatte 32 GB groß ist, obwohl du vielleicht nur 1 Byte verwendest, die Sicherungsdatei immer noch 32 GB groß sein wird!
ApplePi Baker: Download
Schritt 1: Download und Installation von ApplePi Baker
Schritt 2: ApplePi Baker starten.
Schritt 3: „Select Disk“ auswählen. Damit ist die SD-Karte gemeint, auf der du Raspbian oder eine andere Distribution installieren möchtest.
Schritt 3.1: Eventuell musst du dem ApplePi Baker Festplattenvollzugriff gewähren. Unter Sicherheit findest du den Reiter Datenschutz. Wähle links den Festplattenvollzugriff aus. Entsperre das Feld rechts über das Schloss. Sollte der ApplePiBaker nicht sichtbar sein, suche die Anwendung über das „+“.
Schritt 4: Mit „Restore“ kannst du das entpackte Image auswählen. Beachte, sobald du deine Auswahl bestätigst, beginnt der Schreibprozess. Je nach Geschwindigkeit der SD-Karte dauert das bis zu 10 Minuten.
Anschließend kannst du die SD-Karte direkt in deinem Raspberry Pi verwenden.
Persönliche Meinung
Wer etwas Arbeit mit dem Mac Terminal nicht scheut, kann Raspbian unter OS X leicht installieren. Je einfacher sich der Raspberry Pi 3 einrichten lässt, desto mehr Benutzer spricht der kleiner Computer an. Wer den Raspberry Pi unter Windows einrichten möchte, hat es deutlich einfacher, da der Vorgang durch ein kleines Tool erledigt wird. Weitere Hilfen zum Minicomputer sind beispielsweise unter Raspberry Pi Edimax WLAN einrichten zu finden.
Wurde der kleine Computer erfolgreich gestartet und Raspbian das erste Mal konfiguriert, lohnt sich Backup SD-Karte für den Raspberry Pi zu erstellen. Sollte etwas schief gehen, könnt ihr den gesicherten Stand jederzeit wiederherstellen.
Geek, Blogger, Consultant & Reisender. Auf seiner Detail-Seite findest du weitere Informationen über Benjamin. In seiner Freizeit schreibt Benjamin bevorzugt über Technik-Themen. Neben Anleitungen und How-To’s interessieren Benjamin auch Nachrichten zur IT-Sicherheit. Sollte die Technik nicht im Vordergrund stehen, geht Benjamin gerne wandern.
Pingback: Raspberry Pi 2 unter Windows einrichten | random brick [DE]
Pingback: Testbericht: Raspberry Pi 2 Model B | random brick [DE]
Pingback: Raspberry Pi Einstieg – Was wird benötigt? | random brick [DE]
Pingback: Raspberry Pi als WLAN Access Point nutzen | random brick [DE]
Pingback: Raspberry Pi: Nginx und PHP installieren und einrichten – random brick [DE]
Pingback: Raspberry Pi: Resilio Sync installieren und einrichten – random brick [DE]
Pingback: Raspberry Pi: Seafile installieren und einrichten – random brick [DE]
Pingback: Raspberry Pi 3: Von USB-Sticks und SSD-Festplatten booten – random brick [DE]
Pingback: Raspberry Pi SSH-Verbindung aufbauen – random brick [DE]
Pingback: Raspberry Pi: USB-Stick und USB-Festplatte einbinden – random brick [DE]
Pingback: Raspberry Pi: Owncloud Server installieren und einrichten – random brick [DE]
Pingback: Raspberry Pi: Tipps, Tricks und Anleitungen – random brick [DE]
Danke für die übersichtliche Anleitung.
N’Abend Johnnyr
ich habe deinen Beitrag gelesen und fand ihn einfach und informativ gestaltet. Hut ab. 🙂
Bei den meisten ist es doch sicherlich so eingestellt, dass heruntergeladene Dateien direkt im Downloads Folder abgelegt werden. Daher empfehle ich den Schritt mit cd Downloads zu überspringen und den sudo Befehl leicht anzupassen:
sudo dd bs=1m if=~/Downloads/raspbian.img of=/dev/disk2
Das ~ sagt dem Terminal, dass er den Home-Pfad des Benutzers nehmen soll und dann weiter in den Downloads Ordner und dann das raspbian Image 🙂
Ansonsten wie oben bereits schon einmal erwähnt: Gut gelungener Artikel.
Pingback: Raspberry Pi: Monitor unter Raspbian nicht im Vollbild - RandomBrick.de
Danke für den Artikel!
Zur Kopiergeschwindigkeit auf die SD-Karte habe ich noch einen Tipp gefunden:
Anstatt /dev/disk2 einfach das Raw-Device /dev/rdisk2 verwenden – dann geht’s um einiges schneller!