Rückblick: Die 5. Woche aus dem Homeoffice

Während der vergangenen Woche war es sehr ruhig hier im Blog. Beruflich habe ich mehr als ausreichend Arbeit, das Wetter war hervorragend und so musste der Blog hinter anstehen. Vom 13.04. bis zum 17.04 ging die fünfte Woche aus dem Homeoffice zu Ende. Montag war zudem ein Feiertag.

Auf t3n gab es am Wochenende einen polarisierenden Beitrag. In diesem wurde kritisiert, dass das was wir aktuell machen, kein Homeoffice sondern Arbeit unter erschweren Bedingungen ist.

Rückblick: Die 5. Woche aus dem Homeoffice

Anstatt konzentriert und organisiert, arbeiten wir laut dem t3n Beitrag unter erhöhter Last, da beispielsweise Kinder zu Hause sind, die Einrichtung nicht passt, die IT des Arbeitgebers nicht stimmt, das Internet zu schlecht ist und die Prozesse nicht auf Homeoffice ausgelegt sind.

Der Autor befürchtet, dass die aktuelle „Homeoffice Situation“ als negativer Referenzwert dient. In einer Zeit nach Corona könnten Arbeitgeber geneigt sein, Homeoffice abzulehnen, weil die Performance während Corona nicht stimmte.

Leider (oder zum Glück) ist die Situation nicht so Schwarz / Weiß sondern fließend und großteils durch die Arbeitgeber beeinflusst. Ich sehe Unternehmen, die ihre Mitarbeiter im Homeoffice mit extra Reporting-Aufgaben zuballern um sicherzustellen, dass auch wirklich jeder arbeitet. Und dann gibt es Unternehmen, die ihre Mitarbeiter wie Erwachsene behandeln und ihnen vertraut, dass die Arbeit wie bisher erledigt wird.

Zudem vernachlässigt der Artikel, dass in vielen Unternehmen durch den wirtschaftlichen Einbruch Arbeit wegfällt ist und die Mitarbeiter nicht mehr 100 Prozent ausgelastet sind. Wie soll man dann 100 Prozent Leistung bringen?

Betriebsräte blockieren flexible Arbeitszeiten

Einige Unternehmen haben in den letzten Tagen und Wochen die Arbeitszeiten flexibel erweitert. Das sieht je nach Unternehmen etwas anders aus, aber grundsätzlich wurden folgende oder ähnliche Regelungen eingeführt:

  • Mitarbeiter dürfen flexibel und nach eigenem Ermessen zwischen 06:00 Uhr und 23:00 Uhr arbeiten
  • Teilweise auch nach eigenem Ermessen am Samstag
  • Es gibt keine Kernarbeitszeit
  • Für die Zeiten nach 20:00 Uhr und am Samstag entsteht kein Anspruch auf Zuschläge, solange die Arbeitszeit nicht angeordnet wurde

Diese Lockerung erreicht die Mitarbeiter in der 5. oder 6. Homeoffice Woche und damit fünf bis sechs Wochen zu spät. Hinter vorgehaltener Hand werden hier die Betriebsräte verantwortlich gemacht.

Starre Betriebsrat-Termine und „Altherren-Denken“ verhinderten, dass Mitarbeiter schon früher aus dem Homeoffice flexibel arbeiten konnten. Der vermeintliche Schutz der Arbeitnehmer durch den Betriebsrat wurde zur Last.

Was wird noch kommen?

Ab dem 20.04. werden nach und nach Geschäfte im Einzelhandel bis 800 qm Verkaufsfläche geöffnet. Einige Bundesländer führen eine „Maskenpflicht“ im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften ein.

Arbeitgeber arbeiten an Pläne, wie die Mitarbeiter zurück in die Büros geholt werden können. Viele Firmen planen jedoch auch für die kommenden zwei bis drei Wochen weiterhin mit 100 Prozent Homeoffice. Zu groß ist das Risiko einer 2. Infektionswelle und dem möglichen Verlust der Arbeitskraft bei den Mitarbeitern.

Was wird bleiben?

In Gesprächen mit Kollegen und Freunden kristallisieren sich bei vielen die Vorteile des Homeoffice heraus. Selbst altgediente Mitarbeiter erkennen Vorteile reduzierte Reisezeit pro Woche oder die Möglichkeit, längere Zeit konzentriert arbeiten zu können.

Während viele positive Erfahrungen mit Homeoffice machen und teilweise deutlich konzentrierter Arbeiten können, fehlt in den meisten Haushalten gute Homeoffice Hardware.

Spannend bleibt zu sehen, was Arbeitgeber und Unternehmen daraus machen. Gehen wir zurück zum alten Status Quo oder lernen wir aus der aktuellen Situation, verbessern Prozesse, digitalisieren Kommunikationswege und übergeben den Arbeitnehmern mehr Verantwortung zu Selbstbestimmungß

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