Laptop kaufen – Machen gebrauchte Notebooks Sinn?

Macht es heute überhaupt noch Sinn, sich ein gebrauchtes Notebook zu kaufen, wenn neue Laptops inklusive Windows ab 250 € zu bekommen sind? Muss es immer neue Hardware sein oder bieten gebrauchte Laptops möglicherweise etwas, dass in der selben Preisklasse bei neuen Notebooks nicht zu bekommen ist? Ist dem Budget ein Limit gesetzt, lohnt sich der Blick auf gebrauchte Notebooks. Oft bieten diese Features, die in der Einsteigerklasse bei neuer Hardware nicht erhältlich sind. Somit kann ein gebrauchtes Notebook eine Alternative zur Neuanschaffung sein.

Beim Gebraucht-Laptop-Kauf empfiehlt sich ein Blick auf die Business-Notebooks der großen Hersteller. Diese werden oft nur geleast und nach zwei bis drei Jahren vom Leasingnehmer wieder zurückgegeben. Es gibt einige Händler, die sich auf den Weiterverkauf dieser Notebooks spezialisiert haben. Die Laptops werden dann aufbereitet und an Privatkunden verkauft.

Vorteile gebrauchter Notebooks

Vor dem Kauf sollte abgeschätzt werden, was man braucht. Wird der neuste WLAN Standard und vier USB 3.0 Anschlüsse benötigt oder genügt die Hardware von letztem Jahr? Gerade im Budget-Bereich und wenn der Laptop hauptsächlich für Internet und Office verwendet wird, kann eine zwei Jahre alte CPU aus einem hochwertigen gebrauchtem Notebook die gleiche Leistung bieten, wie die Prozessor in einem neuen Einsteiger-Laptop.

Dell Latitude 14

Niedriger Preis

Das wichtigste Kriterium ist der Preis. Möchte man mehr für sein Geld als im Einsteiger-Bereich bei neuen Notebooks geboten wird, ist ein Blick auf gebrauchte Highend-Notebooks nicht verkehrt.

Gute Hardware

Gebrauchte Laptops bieten für den selben Preis wie Einsteiger-Notebooks viel Hardware oder andere Eigenschaften, die es im Einsteiger-Laptop-Bereich nicht gibt. Beispielsweise hochauflösende oder generell bessere Displays. Geringeres Gewicht, bessere Akkus oder Hardware die sich austauschen lässt. Sollte etwas fehlen, etwa mehr Arbeitsspeicher oder eine SSD Festplatte, lassen sich diese gegebenenfalls nachrüsten.

Windows Lizenz

Im Bereich von 350 – 450 € werden viele Einsteiger-Notebooks ohne Windows-Lizenz ausgeliefert, während viele Leasing-Rückläufer einen Windows CD-Key mitbringen. Sollte der Windows 8 Lizenzschlüssel nicht auffindbar sein, lässt sich dieser auslesen.

Vorteile gebrauchter Business-Notebooks

Business-Notebooks sind in der Regel teurer in der Neuanschaffung als Consumer-Notebooks. Dafür erhält der Kunde eine gehobene Ausstattung und Features, die im Consumer-Bereich nicht angeboten werden.

Lenovo ThinkPad X220

Hohe Verarbeitungsqualität

Business-Notebooks zeichnen sich in der Regel durch eine bessere Verarbeitungsqualität als Consumer-Notebooks aus. Robuste Scharniere für den Displaydeckel, verstärkter Gehäuserahmen oder gegen Aufprall geschützte Festplatten. Business-Notebooks werden häufig so konzipiert, dass sie auch den Alltag von reisenden Geschäftsleuten überstehen.

Hersteller Restgarantie

Je nach Alter des Leasingrückläufers besitzen diese noch eine restliche Garantiezeit vom Hersteller. Diese kann unter anderem Vorort-Reparatur-Service beinhalten. Dies sollte beim Kauf vorher erfragt werden. Erwirbt man einen gebrauchten Laptop von einem Händler, ist dieser zu einer einjährigen gesetzlichen Gewährleistung verpflichtet.

Reparatur

Oft besitzen Business-Laptops Wartungsklappen für Festplatten, Arbeitsspeicher und WLAN Module. Batterien lassen sich leichter austauschen und generell findet sich auch nach Jahren noch ein großen Angebot an Ersatzteilen für Displays, Tastaturen und neue Akkus.

Wiederverkaufswert

Insbesondere die Business-Notebooks bekannter Hersteller wie Lenovo, HP, Sony oder Dell sind je nach Modell sehr gefragt. Selbst vier bis sechs Jahre alte Geräte spülen beim Wiederverkauf über eBay noch etwas Geld in die Tasche. Dafür ist der Anschaffungswert oft etwas höher, als bei einem vergleichbaren gebrauchten Consumer-Notebook.

Vorteile gebrauchter Consumer-Notebooks

Diese sind fast ausschließlich über eBay oder Kleinanzeigen-Portale erhältlich. Nur selten bieten Händler gebrauchte Laptops aus dem Consumer-Bereich an.

Dell Alienware 15

Günstiger in der Anschaffung

Die Nachfrage hält sich oft in Grenzen. Insbesondere dadurch, da einige Hersteller im Consumer-Bereich ihre Produktpalette mehrmals im Jahr updaten oder unzählige Versionen auf den Markt werfen. Das erschwert den Überblick. Mit etwas Geduld können gute gebrauchte Notebooks, in diesem Segment, zu günstigen Preisen über eBay erworben werden.

Spielegrafikkarten

Wird ein stärkerer Grafikchip benötigt, lohnt sich der Blick auf gebrauchte Consumer-Notebooks. In diesem Segment lassen sich gebrauchte Gaming-Notebooks problemlos auftreiben. Diese sollten noch genügend Power für einige ältere Spiele liefern.

Tipps vor dem Kauf

Eine ausführliche Recherche ist das A und O beim Kauf gebrauchter Laptops.

Lenovo ThinkPad T430u

Preise vergleich

Egal ob über einen Händler, eBay oder einem Portal für Kleinanzeigen gekauft werden soll. Etwas Zeit sollte investiert werden, damit ein Gefühl für die Preise entsteht. Gebrauchte Notebooks mit sichtbaren Gebrauchsspuren sind oft mit einem Preisabschlag zu erhalten und Händler verlangen generell etwas mehr als Privatpersonen, dafür erhält man 1 Jahr Gewährleistung. Bei Auktionen ein persönliches Limit setzen und nicht um jeden Preis das Produkt erwerben wollen. Bei Kleinanzeigen auf Anbieter mit Mondpreisen aufpassen.

Verhandeln

Gerade beim Kauf von Privat aber auch beim Erwerb über einen Händler schadet eine Anfrage nicht. Vielleicht lässt sich mehr Arbeitsspeicher, eine neue Festplatte oder ein niedriger Kaufpreis verhandeln.

Testberichte lesen

Es empfiehlt sich immer, vor dem Kauf einen Testbericht zu lesen. Notebookcheck.com liefert eine Fülle an Testberichten. Ansonsten hilft Google.

Gebrauchtware

Akzeptiert, dass das Notebook gebraucht ist und dementsprechend Gebrauchsspuren aufweist. Seriöse Verkäufer nennen alle bekannten Mängel. Viele davon sind in der Regel optischer Natur und schränken die Funktion des Laptops nicht ein.

Persönliches Beispiel

Im August 2012 habe ich mir ein gebrauchten Lenovo ThinkPad X200 gekauft. Für 240 € gab es ein 4 Jahre altes gebrauchtes Notebook mit einem ehemaligen Neupreis von über 1400 €. Klein, leicht und mobil mit ausreichend Rechenleistung für Office und Internet. Der gebrauchte Akku lieferte noch Power für etwa 5,5 h.

Beim Kauf habe ich ausgehandelt, dass das Lenovo X200 mit 4 GB Arbeitsspeicher anstatt 2 GB verschickt wird, dafür ohne HDD, da ich eine neue SSD Festplatte einbauen wollte.

Lenovo Thinkpad X200

Jetzt, also 2,5 Jahre später, reicht mir die Leistung des Lenovo ThinkPad nicht mehr aus und es wurde bei eBay für 120 € wieder verkauft. Zusammengefasst habe ich dabei nicht viel Geld verloren. Wichtig beim Kauf gebrauchter Hardware ist, dass ein Preisvergleich bei gebrauchter Technik durchgeführt wird. Was ist der wirkliche Marktpreis für das jeweilige Gerät.

Wo gibt es gebrauchte Notebooks?

Es gibt einige Online-Shops, die sich auf den An- und Verkauf von gebrauchten Notebooks spezialisiert haben. Die Geräte sind teilweise Leasingrückläufer und werden vor dem Verkauf aufbereitet und gereinigt.

Wie immer gilt – nicht alles was als Schnäppchen beworben wird, ist günstig. Stets mehrere Angebote miteinander vergleichen, alle Informationen lesen und Preise mit eBay Auktionen vergleichen. Weitere Infos sind in der Kaufberatung zu gebrauchten Notebooks zu finden.

Folgende Händler für gebrauchte Notebooks sind mir bekannt.

Weitere praktische Tipps für die Arbeit mit dem Notebook findet ihr ebenfalls hier auf RandomBrick.de. Beispielsweise hilft eine Sichtschutzfolie für das Notebook vor neugierigen Blicke. Damit wird das vom Display abgestrahlte Licht so beeinflusst, dass sich der Blickwinkel reduziert.

Ein mobiler Monitor verbessert unterwegs die Produktivität auf dem Notebook. Die mobilen Begleiter wiegen zwischen 650 Gramm und 1 Kilo und erweitern das Notebook um ein zweites Display.

Quelle: Lenovo, Dell

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