yomo: Neue Funktionen zum Smartphone-Konto der Sparkassen

Eins muss man der Star Finanz GmbH lassen. Virales Marketing können sie. Informationen zum Smartphone-Konto yomo werden ganz gezielt gestreut. Immer nur ein bisschen, so dass das Interesse aufrecht erhalten bleibt. Zu den Funktionen unter yomo ist bis jetzt sehr wenig bekannt. Einige Neuigkeiten gibt es trotzdem.

Auf der Konferenz „Bank & Zukunft“ von FraunhoferIAO und IBM hat der Geschäftsführer der Star Finanz GmbH, Bernd Wittkamp, weitere Einblicke in yomo und den geplanten Funktionen gegeben. Auch zur Ausrichtung der Software vielen einige Worte.

Neue Funktionen zu yomo

Im Unterschied zu vielen FinTechs wird yomo keine eigenständige Bank sondern eine Software für die einzelnen Sparkassen. Das yomo-Projekt wird von zehn Sparkassen begleitet und soll zukünftig als Lizenzmodell allen Sparkassen genutzt werden können. Sparkassen sind jedoch nicht gewzungen yomo ihren Kunden anzubieten.

Das Basisprodukt yomo wird für den Kunden kostenlos sein und soll Banking so einfach und intuitiv wie möglich machen. Die Zielgruppe ist dabei die Generation Y, die laut Umfragen der Star Finanz GmbH das Thema Geld wie die Pest hasst. Genau an dieser Generation richtet sich das Produkt aus. Wie bei vielen Apps für Smartphones werden nicht alle Funktionen kostenlos im Basisprodukt enthalten sein. yomo-Nutzer können Funktionen kostenpflichtig dazu kaufen. Diese betreffen jedoch mehr die App und nicht das Girokonto.

Zu den yomo Basisfunktionen gehören eine In-App-Kontoeröffnung, die Nutzung von TouchID sowie Siri-Sprachsteuerung auf iOS Geräten. Auch Einstellungen zur GiroCard und Kreditkarte können über die App vorgenommen werden. Vermutlich ist damit das Sperren der Karten direkt aus der App, das Vergeben von individuellen PINs sowie das Einschränken der Nutzung im Ausland gemeint. Zusätzlich bietet yomo eine Umsatzliste, das Kategorisieren von Umsätzen und eine Umsatzsuche an. Neben der Kontoführung über die App lässt sich auch eine Kreditkarte über die App bestellen.

Funktionen der yomo App
yomo Smartphone-App für Sparkassen (Bild: neugier.yomo.de).

Auch Überweisungen sollen mit yomo einfacher werden. Dabei werden Überweisungen TAN-los ausgeführt und nur über eine PIN oder TouchID bestätigt. Damit auf das separate Sicherheitsmedium verzichtet werden kann, musste das Yomo-Team tief in die Trickkiste der App-Entwicklung greifen. Das Verfahren nennt sich Härtung der App, bei der ein Hidden-TAN-Verfahren genutzt wird.

Damit Überweisungen sehr schnell und sicher ausgeführt werden, greifen die Programmierer auf die Schnittstellen und Chips der jeweiligen Smartphones zu. Das ist mit viel Entwicklungsaufwand verbunden und führt bei Android-Smartphones zu einem weiteren Problem. Hier finden sich oft gerootete Smartphones. Das sind Endgeräte auf denen der Anwender über root-Rechte auf alle Dateien, auch Systemdateien, zugreifen kann. Aber auch dieses Problem wurde unter yomo gelöst.

Kunden erhalten unter yomo individualisierbaren Karte und es wird von Anfang an auch virtuelle Karten geben. Das sind GiroCards (ehemal EC-Karten) oder Kreditkarten deren Credentials (Kartennummer, Karteninhaber, Verfallsdatum) komplett im Smartphone hinterlegt werden. Kunden können direkt nach der Kontoeröffnung mit der virtuellen Karte bargeldlos bezahlen und diese bei Amazon zum Shopping hinterlegen.

Zur Zeit wird zudem geprüft, ob Kreditkarte und Debitkarte auf einem Karte machbar sind. Nach der Aktivierung per VideoIdent erhält der Kunde sofort einen Kreditrahmen von 500 Euro – entsprechende Bonität vorausgesetzt.

Zu den kostenpflichtigen Funktionen werden Customizing-Möglichkeiten gehören. Dazu zählen beispielsweise individuelle Logos, Hintergründe oder Farben in der App. Bei solchen Mehrwerten sieht Wittkamp das Geschäftsmodell, bei denen der Kunde bereit sei, kleine Beträge für Zusatzleistungen zu bezahlen.

Im kommenden Jahr wird auch eine Online-Steuererklärung hinzukommen. Diese erstellt über die Kontoumsätze eine Online-Steuererklärung für den Kunden. Hierfür hat sich die Star Finanz Hilfe von mehreren Steuerberatern geholt. Diese sind zudem aufgrund der Haftungsfragen notwendig.

Etwas wird es nicht geben. yomo wird ohne Web-Seite kommen. Auch mittelfristig ist kein Online-Banking für den Browser geplant. Kunden führen das Konto ausschließlich über die yomo-App auf dem Smartphone.

Persönliche Meinung

In-App Kontoeröffnung, TAN-lose Überweisungen, virtuelle Kredit- und Debitkarten, sofort Dispositionskredit über eine Smartphone-App und das ganze ohne Kontoführungsgebühr. Dazu noch eine Online-Steuererklärung direkt aus den Umsätzen des Kontos. Das klingt nicht nach Sparkasse. Doch genau mit diesem Produkt werden 10 Sparkassen im kommenden Jahr unter dem Namen yomo an den Start gehören. Dazu gehören die Hamburger Sparkasse sowie die Sparkassen Berlin, München, Bremen, Köln-Bonn, Esslingen-Nürtingen und Paderborn-Detmold. Ich bin absolut gespannt wie yomo aussehen wird.

Quelle: IT Finanzmagazin

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