Wo soll der WLAN-Router in der Wohnung stehen?

Ohne WLAN geht heute kaum noch etwas? Smartphones, Tablets und eReader benötigen eine kabellose Verbindung zum Internet. Moderne und schlanke Notebooks besitzen zwischenzeitlich keinen Ethernet-Port mehr. Umso wichtiger ist es, eine gute WLAN-Verbindung in allen Räumen zu besitzen.

Viele Gegebenheiten in Wohnungen können die WLAN-Verbindung dabei negativ beeinflussen. Vom großen Kühlschrank über Fußbodenheizung oder feuchte Wände. Zahlreiche Faktoren können einen negativen Einfluss haben. Doch wo steht der WLAN-Router in der Wohnung am besten? Worauf ist bei der Platzwahl des Routers zu achten?

Wo soll der WLAN-Router in der Wohnung stehen?

Die Leistung des WLANs hängt sehr stark vom Standort des Routers ab. Je nachdem wo der WLAN-Router steht, verbessert sich nicht nur die Reichweite sondern auch die Übertragungsgeschwindigkeit. Gerade bei schnellen DSL- und Glasfaser-Verbindungen ist das wichtig, um die volle Bandbreite in jedem Raum ausschöpfen zu können. Folgende Tipps helfen bei der Wahl des Standorts.

Tipp 1: Wände bremsen das WLAN

WLAN ist ein Funknetzwerk und arbeitet mit Funkwellen. Hindernisse stören oder verhindern dabei Funkwellen. Je mehr Hindernisse zwischen WLAN-Router und Zielgerät, desto schlechter die Verbindung. Aber auch die Art der Hindernisse ist wichtig. Wände aus Stahl und Beton oder Rigipswände (Gipskarton) Wände halten viele der Wellen auf. Dünne Wände und Scheiben lassen Funkwellen deutlich besser durch.

An einer dicken Mauer können 25 Prozent der Signalstärke verloren gehen. Ist diese Mauer feucht, erhöht sich der Signalverlust. Ist zwischen WLAN-Router und Arbeitszimmer beispielsweise eine Küche oder ein Badezimmer, reduziert sich Signalstärke deutlich stärker als bei anderen dazwischenliegenden Räumen.

Soll in einem Einfamilienhaus das WLAN vom Obergeschoss über das Erdgeschoss bis in den Keller reichen, ist die Mitte des Hauses ein guter Platz für den Router. Vom Erdgeschoss wird dann der Keller und das Obergeschoss versorgt. Ist eine Fußbodenheizung verbaut, können die Wellen kaum durchdringen.

Tipp 2: Die Reichweite des WLANs ist beschränkt

Die Reichweite der Funkwellen ist begrenzt. Für das zwischenzeitlich gängige Funkprotokoll 802.11n wird eine Reichweite im Freien inklusive einer Wand von 250 Metern angegeben. In Gebäuden sind es nur noch 70 Metern. Je näher der WLAN-Router am Empfängern steht, desto besser ist die Datenübertragung. Deshalb gilt: Der Router sollte zentral zu allen Endgeräten platziert werden.

Zentral bedeutet dabei nicht zwingend in der Mitte der Wohnung. Beispiel: Im Süden einer Wohnung befindet sich der Balkon, im Norden die Küche und das Bad. Der Bewohner sitzt abends gerne noch mit dem Tablet auf dem Balkon und liest. In diesem Beispiel macht es Sinn den Router weiter Richtung Balkon und weg von Küche und Bad zu platzieren.

Regel 3: Router-Antennen richtig ausrichten

Router sind mit zwei oder drei, einige auf mehr, Antennen ausgestattet. Je nach Hersteller lassen sich die Antennen manuell ausrichten. Die Antennen sollten so gedreht werden, dass diese jede gewünschte Richtung abdecken.

Wo soll der WLAN-Router aufgestellt werden?
Die Ausrichtung der Antennen sind bei der Platzwahl des Routers entscheidend (pixabay.com).

Steht der Router in der Mitte des Hauses, sollte eine Antenne nach vorne und eine nach oben zeigen. Ist der Router an der Decke angebracht, sollten die Antennen schräg nach unten zeigen.

Ein optimale Empfang lässt sich durch das Ausprobieren unterschiedlicher Stellungen der Antennen erreichen. Dabei sollte die Position der Antennen so lange verstellt werden, bis in allen gewünschten Räumen der Empfang ausreichend gut ist. Führt die Position der Antenne nicht zum Erfolg, gibt es zwei Optionen: Oft lässt sich die Sendeleistung des Routers erhöhen. Das erhöht den Stromverbrauch, führt aber zu einem kräftigeren WLAN-Signal. Zudem besitzen viele Router einen Anschluss für eine externe Antenne. Diese verbessert die Sendeleistung und den Signalempfang.

Regel 4: Router möglichst hoch aufstellen

Router sollten nie auf dem Boden oder hinter einem Computer platziert werden. Steht der Router auf Bodenhöhe, können Funkwellen nicht nach unten abstrahlen und treffen sehr früh auf Hindernisse wie Schreibtisch, Sofa oder andere Möbel. Metallschränke oder Computergehäuse sind ebenfalls hinderlich für das WLAN.

Die Funkwellen müssen sich im Zimmer ausbreiten können. Je höher der Router steht, desto weniger Hindernisse finden sich in unmittelbarer Reichweite und das WLAN breitet sich besser aus.

Auch wenn Router keine Designer-Stücke sind, sollten die Geräte nicht in Schränke oder Schubladen verstaut werden. Das reduziert den Empfang deutlich und hat einen negativen Einfluss auf die Abwärme der Geräte.

Regel 5: Elektrische Geräte stören das WLAN

Wo sollte der WLAN-Router nicht stehen? Neben Fernseher, Funktelefon, Lautsprecher oder der Waschmaschine ist kein guter Platz für den Router. Die Elektrik der Geräte kann sich gegenseitig stören.

Aber auch andere Geräte können stören. Bluetooth-Geräte, das Babyphone oder die Mikrowelle beeinflussen die Funkwellen des Routers negativ. Auch die WLAN-Router der Nachbarn können stören. Gerade in Mehrfamilienhäuser finden sich viele Router, die noch im 2,4 Ghz Netz funken. Da hilft dann nur ein Dualband-Router, der auf 5 Ghz ausweichen kann.

Ist der Computer mit einem USB-WLAN-Stick im Netzwerk, sollte der Stick über ein aktives USB-Verlängerungskabel angeschlossen werden. Dadurch lässt sich die Position des WLAN-Sticks besser ausrichten und stört sich nicht am Computer-Gehäuse oder der Heizung.

Persönliche Meinung

Die optimale Platzierung des Routers lässt sich durch das Testen von verschiedenen Standorten in der Wohnung herausfinden. Ein möglichst guter Standort lässt sich unter der Berücksichtigung der oben genannten Punkte ausfindig machen. Dabei ist immer das WLAN-Signal auf dem Smartphone oder Laptop zu berücksichtigen.

Die Stabilität der WLAN-Verbindung lässt sich über einen großen Download oder das Streamen von Full-HD oder 4K-Videos testen. Ein DSL-Speedtest findet heraus, ob das Signal für die maximale Bandbreite des Internet ausreichend ist.

Es gibt zudem zahlreiche Programme und Apps um weitere Informationen zum WLAN zu bekommen. Für Android-Smartphones eignet sich die Fritz!App WLAN. Diese lässt sich mit jedem beliebigen WLAN nutzen. Es muss keine Fritz!Box zu Hause stehen. Die kostenlose App gibt Auskunft zur Signalstärke und bietet weitere Informationen zum heimischen WLAN.

FRITZ!App WLAN
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Entwickler: AVM GmbH
Preis: Kostenlos

Weitere Informationen zum Thema finden sich beispielsweise im Beitrag zu alternative Kabelmodem für Unitymedia. Seit dem Wegfall des Routerzwangs hat sich der Markt für Drittanbieter geöffnet. Kunden können jetzt auf Endgeräte mit deutlich mehr Funktionsumfang umsteigen.

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