Lima: Die externe Festplatte in der Cloud
Was genau ist Lima? Lima ist kein Cloudspeicher wie Dropbox oder Google Drive aber auch nicht die gewöhnliche USB-Festplatte, auf die nur ein Gerät zugreifen kann. Das Projekt macht aus einer externen USB-Festplatte einen privaten Cloudspeicher für die eigenen Geräte. Egal ob Laptop, Smartphone oder Tablet. Lima möchte den Zugriff auf die privaten Daten liberalisieren und somit auf allen Geräten mehr Speicherplatz zur Verfügung stellen.
Bei Lima handelt es sich um eine kleine Plastikbox, die kaum größer als eine 9V Batterie ist und einen USB sowie Netzwerkanschluss besitzt. Über die kleine Box sollen die privaten Daten auf allen Geräten verfügbar sein, egal wo der Nutzer ist und unabhängig davon wie groß der lokale Speicher des Gerätes ist.
Lima: Nicht Cloud aber mehr als eine externe Festplatte
Auf meetlima.com wird vollmundig versprochen, dass der Anwender mit Lima sich nie mehr Gedanken um die Synchronisation, Privatsphäre, Speicherplatz oder Datensicherung machen muss.
Was ist Lima?
Die kleine Box besitzt genau drei Anschlüsse. Einen Ethernet-Anschluss um Lima mit dem heimischen Router zu verbinden. Einen Stromanschluss um Lima mit Elektrizität zu versorgen und einen USB-Anschluss für die externe Festplatte. Über die Festplatte werden die privaten Daten dann auf allen Geräten des Anwenders verfügbar gemacht.
Wie funktioniert Lima?
Wurde Lima mit einer externen Festplatte und dem Router verbunden, werden die Lima-Apps für Windows, Mac, iOS oder Android benötigt um auf die eigenen Daten zugreifen zu können. Innerhalb der Apps stehen alle Daten auf allen verbundenen Geräten zur Verfügung. Dadurch erstellt der Anwender seine eigene private Cloud. Das Limit sind hier der Upload der heimischen Internetverbindung sowie der Speicherplatz der USB-Festplatte.
Dabei können bei Bedarf einzelne Daten direkt auf dem Endgerät gespeichert werden. Daten die auf mehreren Geräten gespeichert sind, bündeln die Uploadgeschwindigkeit um diese Datei weiteren Geräten schneller zur Verfügung zu stellen.
Lima verspricht, dass auch das Streamen von Musik und Videos funktionieren soll. So soll beim Anschauen von Videos teile der Datei von allen Geräten bezogen werden auf denen die Datei gespeichert ist, um dem Nutzer den schnellst möglichen Stream zu ermöglichen.
Zusätzlich gehören auch Chromecast, Apple TV und Smart TVs zu den unterstützten Geräten. Um das Ansehen von Videos zu ermöglichen, müssen diese Geräte im gleichen Netzwerk wie Lima sein.
Kann ich Lima kaufen?
Lima kann zwischenzeitlich direkt beim Hersteller oder über Amazon erworben werden:
Lima basiert auf einem Kickstarter Crowdfunding-Projekt. Direkt zu kaufen gibt es die kleine Box zur Zeit nicht, jedoch kann Lima vorbestellt werden. 99 US Dollar kostet die Box als Pre-Order. Der zukünftige Retailpreis wird mit 149 US Dollar angegeben.
Persönliche Meinung
Wie und wo ist Lima einzuordnen? Schwer zu sagen. Eine richtige Cloud ist es nicht. Dem Anwender fehlen einige Vorteile wie beispielsweise die Datensicherheit bei Festplattendefekt und schnelle Downloadraten. Dafür entfallen auch einige Nachteile wie die hohe Kosten für viel Speicherplatz der zudem monatlich bezahlt werden muss oder die Ungewissheit, wo und wie die persönlichen Daten eigentlich gespeichert sind.
Beim Preis muss jedoch beachtet werden, dass zusätzlich zu den Anschaffungskosten von Lima auch der Preis der USB-Festplatte in den Preisvergleich mit einbezogen werden muss. Da kann sich sehr schnell der Cloudspeicher rechnen. Wie im Artikel zu Das perfekte Backup geschrieben, Cloudspeicher ist im Vergleich zur USB-Festplatte nicht zwingend teurer.
Das ganze Konzept von Lima erinnert mich an BitTorrent Sync. Auch hier gibt es die Möglichkeit via Apps eine private Cloudinfrastruktur aufzubauen über die dann alle Daten auf allen Geräten synchronisiert werden können.
Aber auch über die Open Source Software OwnCloud und dem Raspberry Pi kann eine private Cloud unter Verwendung von sehr kostengünstiger Hardware realisiert werden. Ohne Lima getestet zu haben, verspricht die kleine Box jedoch im Vergleich zu OwnCloud eine Lösung, bei der der Anwender sehr wenig konfigurieren muss. Und im Vergleich zu BitTorrent Sync bezahlt der Nutzer nur einen einmaligen Betrag für den Kauf von Lima, während BitTorrent Sync einen jährlichen Betrag kostet.
Interessant ist, dass zusätzlich zu reinen Cloudlösungen von Drittanbietern auch Möglichkeiten auf den Markt drängen, die das Erstellen einer privaten Cloud ermöglichen und dem Anwender die Kontrolle über die eigenen Daten ein Stück weit wieder zurückgibt. Aber nicht alles was Gold ist glänzt, denn bis jetzt konnte ich kein Wort dazu finden, ob die Daten zwischen den Lima-Apps verschlüsselt übertragen werden.
Lima: Die Festplatte in der eigenen Cloud
Quelle: meetlima.com
Geek, Blogger, Consultant & Reisender. Auf seiner Detail-Seite findest du weitere Informationen über Benjamin. In seiner Freizeit schreibt Benjamin bevorzugt über Technik-Themen. Neben Anleitungen und How-To’s interessieren Benjamin auch Nachrichten zur IT-Sicherheit. Sollte die Technik nicht im Vordergrund stehen, geht Benjamin gerne wandern.
kann ich mit der Lima Variante auch Kontakte oder Kalender aus meinem Mac und iPhone synchronisieren?
Hallo Görsch,
das ist mit leider unbekannt. Vielleicht hilft eine Anfrage bei den Herstellern von Lima?
Viele Grüße
Benjamin
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