Games: Vom Videospiel zum Franchise

In der Welt der Unterhaltung gibt es viele unterschiedliche Sparten. Musik, Film, Spiel und Literatur sind nur ein paar der unzähligen Möglichkeiten, die sich einem eröffnen, wenn man sich heutzutage unterhalten lassen will. Je erfolgreicher aber ein bestimmtes Produkt, desto öfter, so merkt man schnell, taucht es auch in anderen Unterhaltungssparten auf.

Ein klassisches Beispiel ist die Filmreihe Star Wars. Nach den drei ursprünglichen Filmen und ihrem enormen Erfolg gab es plötzlich Actionfiguren, Konsolenspiele sowie ganze Romanserien, die die Geschichten der Filme erweiterten, ganz zu schweigen natürlich von den sechs Pre- und Sequelfilmen sowie den vielen weiteren Star Wars Stories, die in den kommenden Jahren in die Kinos kommen sollen.

Games: Vom Videospiel zum Franchise

Verwandelt sich ein Produkt in einer Marke, spricht man vom Franchising, bei dem der Besitzer die Nutzungsrechte für den Namen oder die Inhalte eines Produkts an andere lizenziert. Diese profitieren dann ohne großes Risiko von der bestehenden Beliebtheit der Marke.

Auch Fastfood-Restaurants oder Geschäftsketten können nach diesem Modell vermarktet werden. Aber gerade in der Welt der Spiele hat sich Franchising als besonders erfolgreich bewiesen.

2D-Jump & Run

Ein Beispiel für ein solches Spiel ist natürlich die Super Mario Reihe von Konsolen- und Spielehersteller Nintendo. Der kleine italienische Klempner ist nicht nur der Protagonist des bis heute wahrscheinlich einflussreichsten Videospiels aller Zeiten „Super Mario Bros.“ von 1985. Super Mario trat in der Folge auch in vielen anderen Videospielen auf.

1993 bekam Super Mario sogar seinen eigenen Kinofilm, mit Bob Hoskins in der Titelrolle und weiterer Starbesetzung. Allerdings war der Film kein wirkliches Meisterwerk und ist heutzutage zurecht vergessen.

Dieser Flop hat dem Franchise jedoch keinen Abbruch getan und so verkaufte sich das aktuell neuste Spiel „Super Mario Odyssee“ schneller als das neue Zelda Spiel, ein anderes sehr erfolgreiches Franchise, welches ebenfalls von Nintendo vertrieben wird.

Fighting Game nach japanischer Art

Auch der 1996 erschienene Fighting-Klassiker „Dead or Alive“ ist ein Spiel, welches eine gesamte Industrie vorangetrieben hat. Auch hier folgten weitere Spiele, darunter sogar so abstrakte Titel wie „Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball“. Auch abseits der Spielekonsolen erlebt die Marke eine große Beliebtheit.

So existiert sogar ein eigener Spielautomat, der nicht nur Fans der Original-Spielserie begeistert. Er entführt den Spieler in eine völlig andere Welt im Dead or Alive Universum und stellt dabei komplett neue Elemente vor. Auch dieses Franchise wurde bereits in einen 2006 erschienen Film von Regisseur Corey Yuen portiert.

Über die Grenzen des (Un-)Möglichen hinaus

Ein berüchtigter Regisseur, der sich besonders stark mit der Übertragung von Computerspielklassikern auf die große Leinwand beschäftigt hat, ist der Deutsche Uwe Boll. Seine Filme polarisieren seit Jahren stark, für einige zählen ihn zu den schlechtesten Regisseuren, die es je gab.

Trotzdem umfasst seine Filmografie eine Reihe von vielen Verfilmungen, die unter Fankreisen mittlerweile Kultstatus besitzen. Zu seinen Adaptionen gehören „Die Schwerter des Königs“, „BloodRayne“, „Far Cry“, „Alone in the Dark“ und selbst ein Film zum eigentlich ziemlich inhaltsleeren Spiel „Postal“.

2008 wurde sogar eine Petition gestartet, die zum Ziel hatte, Boll an der weiteren Tätigkeit im Filmgeschäft zu hindern. Diese hatte allerdings keinen ausreichenden Erfolg. Ebenfalls 2008 weigerte sich Blizzard Entertainment Boll die Filmrechte am sehr bekannten Spiele-Franchise „World of Warcraft“ zu verkaufen. Tatsächlich wurde das Spiel dann doch 2016 verfilmt, allerdings von Regisseur Duncan Jones, von dem auch die Filme „Moon“ und „Source Code“ stammen.

Mit offenen Welten zum Welterfolg

Spiele werden zu Franchises
Spiele werden zu Franchises (Bild: John Sting auf Unsplash.com)

Eines der größten Spielefranchises, die es je aktuell gibt, ist die Open World Adventure Reihe „Grand Theft Auto“. Seit 1997 können die Spieler in einer offenen Welt tun und lassen, was sie wollen. Autos stehlen, Missionen erfüllen oder einfach nur die Gegend erkunden und das mittlerweile in 15 einzelnen Titeln.

Dies ist so erfolgreich, dass mittlerweile auch viele andere Spiele unterschiedlicher Hersteller existieren, die diesem Spielprinzip folgen. Dazu gehören die Spiele oder Spiel-Reihen „Far Cry“, „Red Dead Redemption“, „LA Noire“, „Just Cause“ oder „Watchdogs„.

Obwohl 1977 ein Film von Regisseur Ron Howard erschien, der den Titel „Grand Theft Auto“ führt, steht eine Verfilmung der GTA-Reihe bis heute nicht in Aussicht. Trotzdem gibt es bereits einen 2015 erschienenen, britischen Fernsehfilm mit Harry Potter-Star Daniel Radcliffe, der sich inhaltlich mit der Entstehungsgeschichte und verschiedenen Kontroversen um das Spiele-Franchise auseinandersetzt.

Fazit

Meist ist es völlig gleichgültig, um was für ein Spiel es sich handelt, ein Franchise ist immer möglich. Auch eine Verfilmung scheint selten unmöglich zu sein. Die Filmografie von Uwe Boll zeigt, dass aus so ziemlich jedem Inhalt ein Film zusammengebaut werden kann. Ob dieser nun auch qualitativ hochwertig ist, darüber werden sich immer die Geister scheiden. Letztlich ist es vielleicht nur eine Frage dessen, wie sehr man selbst Fan des Originalspiels ist.

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