Kryptos in der Praxis: Bitcoin-Lightning in den USA

Kryptowährungen sind ein Hype und die meisten Menschen wissen heute, was sich hinter der alternativen Zahlungsmethode verbirgt. Aber sind Bitcoin denn wirklich schon alltagstauglich? In den USA auf jeden Fall und auch hierzulande gibt es immer mehr Möglichkeiten, die virtuelle Währung einzusetzen und damit Rechnungen und Dienstleistungen zu bezahlen.

Wer es gern selbst einmal ausprobieren möchte, kann problemlos Bitcoins mit PayPal kaufen und diese dann über ein eigenes Wallet verwalten und als Zahlungsmittel einsetzen. 

Warum in den USA Bezahlen mit Bitcoin bald Standard werden könnte 

Am 7. April 2022 wurde auf einer wichtigen Konferenz in Miami über das Thema Bitcoin gesprochen. Ziel der Diskussionen war unter anderem die Verkündigung von Partnerschaften, die am Verkaufspunkt zahlreicher Güter zum Einsatz kommen sollen. Damit wird es für Verbraucher deutlich einfacher, ihre Finanzen auch über Bitcoins abzuwickeln. Heute ist es zwar schön, sie zu besitzen, in Deutschland gibt es aber nur wenige Bereiche, wo sie zum Einsatz kommen können. 

Der Kauf von NFTs, die Bezahlung der Pizza bei Lieferando oder die Einzahlung ins Bitcoin-Casino gehören hierzulande dazu. Für die USA sieht nun alles danach aus, als könne der Bitcoin künftig so einfach genutzt werden wie der US-Dollar. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Lightning-System, was Bitcoin-Zahlungen in Echtzeit möglich macht. 

Lightning wird verbrauchertauglich und damit zum Mainstream-Projekt

Mobiles Bezahlen ist nicht neu, in den USA gehört Apple Pay zu den beliebtesten Mobile-Payment-Methoden überhaupt. Genutzt wird dabei aber weiterhin echtes Geld, denn mit dem Wallet ist die Kreditkarte verbunden. Die Bezahlung erfolgt zwar über das Smartphone, abgebucht wird das Geld dann aber von der klassischen Zahlungsmethode. Das hat für Kunden zwar den Vorteil, dass sie ihre Kreditkarte zuhause lassen können und dem Händler keine Zahlungsdaten mitteilen müssen, sie haben aber noch immer nicht die Möglichkeit, ihre Kryptowährungen zu nutzen. 

Genau das soll sich nun ändern, denn Bitcoin Lightning wird in den USA salonfähig gemacht. Die Basis hierfür ist eine Kooperation mit dem Zahlungssystem Strike, was das Lightning-System nutzt und dabei mehr ist als ein geschlossenes Zahlungsnetzwerk. 

Das Interessante daran: Weder Absender noch Empfänger müssen überhaupt Kontakt zu Bitcoins haben! Verbraucher laden sich die Strike-App auf ihr Smartphone und validieren ihre Daten. Dazu gehört die Kopplung mit der Kreditkarte oder dem eigenen Bankkonto. Wenn nun aus einem Land eine Transaktion in ein anderes Land erfolgen soll, gibt der Nutzer den Auftrag. Strike bucht den gewünschten Betrag vom Auftraggeber ab und sendet ihn als Bitcoin, über die sichere Blockchain, an den Empfänger. Dieser kann sein Geld dann wiederum in der eigentlichen Landeswährung in Empfang nehmen. 

Warum Bitcoin Lightning die bessere Alternative zu Western Union ist 

Eine Möglichkeit, Geld schnell von einem ins andere Land zu schicken, ist die Nutzung von Western Union. Leider ist der Dienst oft von Betrügern genutzt worden, hinzu kommen Gebühren, die je nach Betrag erheblich sein können. Mit Strike sollen derartige Transaktionen sicherer, transparenter und effizienter gemacht werden. Es braucht keine komplexe Infrastruktur, Empfänger können ihr Geld einfach abheben. 

Vorreiter für die Funktionalität ist das kleine Land El Salvador, was mit einem niedrigen Pro-Kopf-Einkommen um jeden Dollar kämpfen muss. Durch die Verwendung von Lightning anstelle von Western Union könnte das Land rund 400 Millionen Dollar jährlich einsparen. 

Investitionen zum Start von Bitcoin Lightning sind nicht nötig, denn es bedarf lediglich der Software, die von Lightning Developer und Bitcoin Core bereitgestellt werden. 

Wechselgeschäfte können ohne Devisen durchgeführt werden 

Ein weiterer Vorteil der Lightning-Nutzung liegt darin, dass Geldtransfers ohne den typischen Devisenwechsel durchgeführt werden können. Normalerweise braucht es für den Transfer einer Summe in Dollar in ein Euroland einen Devisenmarkt als Zwischenstopp. Durch Lightning-Transfers ist es möglich, die Umwandlung während des Geschäfts zu vollziehen. 

Eine Summe wird in USD aufgegeben, in Bitcoin umgewandelt und anschließend in Euro ausgezahlt. Eine Abweichung des Devisenkurses ist nicht zu befürchten, da es sowohl im USD/Bitcoin-Sektor, aber auch im Euro/Bitcoin-Sektor ausreichende Liquidität gibt. 

Es kommt hinzu, dass der Bitcoin-Markt rund um die Uhr geöffnet ist, Transaktionen können in Echtzeit über die Blockchain durchgeführt werden. Dank ausreichender Liquidität ist diese Form des Transfers global in den meisten Regionen der Welt möglich. 

Beim Shoppen mit Bitcoin zahlen wird in den USA bald zum Alltag 

Eine interessante Umfrage zeigt, dass vor allem junge Generationen Kryptowährungen gegenüber aufgeschlossen sind. Dennoch ist auch hier ersichtlich, dass das Interesse zwar groß ist, die Nutzung aber marginal. Grund hierfür könnten die mangelnden Möglichkeiten sein, denn wer heute Bitcoins besitzt, kann nicht viel damit machen. Das soll sich ändern, zumindest für die USA. 

Durch die Kooperation zwischen Shopify und Strike wird das Bitcoin Lightning Network für sämtliche Händler von Shopify zugänglich gemacht. Wer dieses System als Einzelhändler nutzt, kann seinen Kunden die Bezahlung mittels Bitcoin ermöglichen. Damit sich der Händler selbst nicht mit Kryptowährungen auseinandersetzen muss, erhält er nach erfolgtem Transfer den Betrag in USD ausgezahlt. In insgesamt 175 Ländern gibt es bereits heute 1,7 Millionen Einzelhändler, die Shopify nutzen. Die meisten namhaften Unternehmen und Ketten gehören dazu. 

Eine weitere Partnerschaft besteht zwischen dem Bezahldienstleister Blackhawk und dem POS-Provider NCF. Rund 400.000 Einzelhändlern wird auf diese Weise die Zahlungsoption Bitcoin für die Kundschaft zur Verfügung gestellt. Davon profitieren unter anderem namhafte Ketten wie Starbucks, Walmart und MC. Donalds. 

Kaum Kosten und breite Verfügbarkeit – die Zahlungsmethode der Zukunft?

Das Bitcoin Lightning Netzwerk präsentiert sich als offenes Network, welches in der Lage ist, jede Summe an 365 Tagen pro Jahr in Echtzeit nahezu kostenlos zu transferieren. Die Verbindung ist für alle möglich, denn das Netzwerk ist nicht geschlossen, sondern steht offen zur Verfügung. Anders sieht es hier bei beliebten Zahlungsdienstleistern wie PayPal aus. Wer den Dienst nutzen möchte, braucht ein PayPal-Konto und kann dann Gelder von einem PayPal-Konto zum anderen transferieren. 

Genau hier unterscheidet sich das Lightning-Network, denn es bedarf keiner Zugehörigkeit. Es kann von überall aus Geld verschickt werden, der Transfer in Bitcoin erfolgt systemintern, die Auszahlung erfolgt in der gewünschten Fiat-Währung. Es sieht alles danach aus, als wäre der Bitcoin auf dem besten Weg, in den USA zu einem gängigen Zahlungsmittel zu werden. Damit dürfte dann auch das Interesse der Bevölkerung steigen.

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