Immobilien als Inflationsschutz

Die Inflation sorgt im Bereich der Finanzen für große Sorgen. Eine drohende Rezession und die hohen Kosten, die im Winter aufgrund der Kriegshandlungen Russlands in Bezug auf Gas und Strom auf uns zukommen, zwingen viele Haushalte jetzt bereits zu Sparmaßnahmen. 

Während unser Geld an Wert verliert, kann es deshalb sinnvoll sein, in haptische Dinge wie Immobilien zu investieren. Wie sehr eignet sich Wohneigentum tatsächlich zum Inflationsschutz?

Was bedeutet die Inflation?

Die Inflation beschreibt den Kaufkraftverlust unseres Geldes. Wenn das Preisniveau für neue Anschaffungen und Dinge wie Versorgungsverträge über einen längeren Zeitraum ansteigt und ein Großteil der Bevölkerung von den Dingen, die teurer werden, abhängig ist, trifft der Begriff Inflation zu.

Durch dieses steigende Preisniveau können wir uns an einem Tag für 10 € mehr Dinge kaufen, als wir uns sprichwörtlich am nächsten Tag dafür leisten können. Der Einkaufskorb ist bei dem ersten Einkauf gefüllt, während wir einige Zeit darauf für das gleiche Geld nur noch ¾ davon füllen können.

Das größte Problem dabei ist, dass zeitgleich nicht auch die Löhne steigen. Dadurch müssen die Menschen immer mehr Geld ausgeben, um den gleichen Lebensstandard zu halten.

Was macht Immobilien zu einem potenziellen Schutz vor der Inflation?

In der Inflation verliert unser Geld an Wert. Das Gleiche gilt aber nicht für Sachwerte wie Immobilien.

➔ Wenn wir heute eine halbe Million auf unserem Konto haben und sie dort lassen, können wir uns im Laufe der Inflation nicht mehr Dinge mit einem Realwert von einer halben Million dafür leisten.

➔ Wenn wir diese halben Millionen stattdessen heute von dem Konto nehmen und dafür ein Haus kaufen, besitzen wir eine Immobilie im Wert eine halbe Million. Benötigen wir Geld und verkaufen das Haus zu einem späteren Zeitpunkt in der Inflation, muss der Käufer mehr Geld dafür ausgeben, um den gleichen Realwert zu erreichen.

Inflation, Kredite und neue Anschaffungen

Wer jetzt bereits eine Immobilie besitzt, hat Glück. Der Wert der Immobilie und Preise, die wir für Wohnraum verlangen können, steigen und bringen uns Sicherheit:

➔ durch den Wert der Immobilie, die wir zur Not verkaufen können.

➔ durch potenzielle Mieteinnahmen, die die Wirkung der Inflation ausgleichen.

Wer keinen Wohnraum besitzt, aber die Mittel hat, sich mithilfe eines Bau- oder Kaufkredits ein Haus zu kaufen, zögert nun eventuell aufgrund der Inflation eine finanzielle Belastung aufzunehmen. 

Die Aufnahme eines Immobilienkredits kann sich aber auch in der Inflation noch lohnen. Dabei müssen wir aber stark auf Dinge wie tagesaktuelle Hypothekenzinsen achten.

Ein Kredit kann sich während der Inflation sogar positiv auf unser Kapital auswirken. Der Wertverlust des Geldes betrifft nämlich auch die Zinsen, die wir schulden. Solange die Inflationsrate während der Rückzahlung höher ist als bei der Auszahlung des Geldes, reduziert sich der Realwert des Geldes, das wir der Bank zurückzahlen, während wir einen Gegenstand mit dem vollen Wert des Geldes bei der Auszahlung kaufen konnten.

Wie gut ist der Inflationsschutz von Immobilien?

Wie gut der Besitz einer Immobilie vor der Inflation schützt, hängt mit der Nutzung des Wohnraumes zusammen. Bei der Eigennutzung sieht dieser anders aus als bei der Vermietung.

Inflationsschutz bei der Eigennutzung

Dank des Sachwerts ist das Haus bei der Eigennutzung ein guter Inflationsschutz. Insbesondere, wenn es bereits abgezahlt ist, kann der Besitzer die Kosten, die er sonst für Miete oder Kredite zahlen müsste, als Altersvorsorge zurücklegen oder anderweitig in Sachwerte investieren.

Wer die Immobilie selbst nutzt, hat als Bewohner kaum Kosten. Zudem profitiert ein Besitzer von Wohnraum nun von der Wertsteigerung der Immobilie. Kosten für Wohnraum gehören zu den Preisen, die in der Inflation ansteigen.

Inflationsschutz bei Vermietung

Wer bereits Wohnraum besitzt, kann unter Umständen nicht viel von der Inflation profitieren. Die Einnahmen, die wir aus der Miete erhalten, verlieren schließlich ebenfalls an Wert. 

Vermieten wir, können wir den Wohnraum nur als Inflationsschutz nutzen, indem wir die Miete und Betriebskosten erhöhen. Diese Erhöhung ist nicht nur durch Moral, sondern auch gesetzliche Vorgaben eingeschränkt.

Auch für Neubesitzer, die jetzt anfangen zu vermieten, hängt die Qualität des Inflationsschutzes von der Nachfrage nach Wohnraum und die potenzielle Höhe von Mieten ab, die wir auf dem lokalen Immobilienmarkt verlangen können.

Fazit

Immobilien können eine gute Vorsorge gegen die Inflation sein. Das trifft vor allem auf Wohnraum zu, den wir selbst nutzen, und der bereits abbezahlt ist. Als Bewohner haben wir dann selbst keine Ausgaben für Miete oder Kredite und profitieren von der Wertsteigerung der Immobilie. Unter Umständen kann auch die Vermietung Vorteile bringen. Diese ist aber an das Potenzial für die Mietpreiserhöhung abhängig, die wir in Anpassung an den Wertverlust des Geldes verlangen können. 

Wenn wir nun Wohnraum kaufen möchten, um uns vor der Inflation zu schützen, müssen wir besonders gut auf Dinge wie Kreditlaufzeiten und Zinskonditionen achten, damit wir die Schulden auch garantiert abbezahlen können, ohne in Probleme zu geraten.

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