Apples iOS9 ermöglich Adblocker auf iPhone und iPad

Wie jedes Jahr stellt Apple auf dem WWDC Neuerungen zu seinen Betriebssystemen iOS und OS X vor. Die Konferenz dient zur Präsentation der zukünftigen Features, der Unterstützung von Entwicklern und der positiven Selbstdarstellung sowie natürlich dem Marketing. Eines der richtig spannenden Features wurde nur am Rande erwähnt, die Auswirkungen könnten jedoch verheerend für Publisher und Werbende sein. Der Safari Browser in iOS 9 wird zukünftig „Content Blocking“ Erweiterungen unterstützen. Welche Bedeutung hat das für die Werbeindustrie?

Bis jetzt konnte nur Werbung auf Desktop-Browsern mit Erweiterungen wie Adblock Plus und Co. unterdrückt werden. Werbeblocker führen je nach Besucherkreis zu Umsatzeinbußen von 25% und mehr. Das führt dazu, dass Webseitenbetreiber, die auf Einnahmen aus Werbung angewiesen sind, zu kreativen Maßnahmen greifen müssen. Stichwort: Sponsored Posts.

Apple iOS9 (Bild: Apple).
Apple iOS9 (Bild: Apple).

Apples iOS9 ermöglich Adblocker auf iPhone und iPad

Bis jetzt gibt es keine vernünftige Lösung, Werbung auf Smartphones und Tablets im Browser zu unterdrücken. Die Entwickler von Adblock Plus arbeiten zwar ein einem Adblock Browser, der auf dem Firefox Browser basiert, die Anwendung befindet sich jedoch noch in der Beta-Phase. Somit ist Traffic von mobilen Geräten zur Zeit noch frei von Werbeblockern. Eine Chance für Publisher den mobilen Traffic für sich zunutzen. auch wenn dieser weitaus weniger Einnahmen als Desktop-Traffic generiert.

Die Ankündigung von Apple ist während dem WWDC etwas untergegangen. Doch so nach und nach wird die Nachricht verarbeitet und ich kann mir durchaus vorstellen, dass hier einige die Hände über dem Kopf zusammenschlagen werden. Denn schon innerhalb von Safari für Desktop-Computer gehört Adblock Plus zu den beliebtesten Erweiterungen. Mit dem Update auf iOS 9 im Herbst 2015 bekommt auch die mobile Version von Safari die Möglichkeit, „Content Blocking Extensions“ zu installieren.

Die von Apple vorgestellte „Content Blocking Extension“ ist eine API, die Entwickler nutzen können, um entsprechende Erweiterungen zu entwickeln. Es wird sich in den nächsten Monaten herausstellen, ob die API ausreichend ist, um mobiler Werbung den Garaus zu machen. Eine gute Nachricht ist die Ankündigung für Webseitenbetreiber auf jeden Fall nicht. Für Nutzer machen Adblocker auf mobilen Geräten auf jeden Fall Sinn. Adblocker auf Smartphones und Tablets blenden nicht nur nervige Werbung aus, die Erweiterungen werden auch einen positiven Effekt auf das mobile Datenvolumen, die Akkulaufzeit und (wegen geringerer Bandbreite) den Seitenaufbau haben.

Anbieter von kostenlosen Inhalten, die sich über Werbung refinanzieren, müssen nach neuen Ertragsmodellen suchen. Als Benutzer solcher Webseiten stellt sich natürlich die Frage, ob die Verwendung von Adblocker unmoralisch ist? Persönliche sehe ich in der Entwicklung von Adblockern ein hausgemachtes Problem von Publishern. Mit immer aggressiverer Werbung wird versucht, Benutzer auf die jeweiligen Angebote zu locken. Die meisten Surfer stören sich an moderater Werbung wahrscheinlich nicht. Selbstabspielende Flashfilmchen die an den Ressourcen des Computers ziehen und das Lesen stören (auch schaue zu die liebes Handelsblatt) zwingen den Nutzer regelrecht dazu, einen Adblocker zu verwenden.

Persönliche Meinung

Online-Werbung muss sich ändern. Da führt kein Weg daran vorbei. Werbung darf die Smartphone und Tablet Nutzung nicht negativ beeinflussen. Wer seinen Lesern aggressiv Werbung um die Ohren haut, darf sich über die Nutzung von Adblockern nicht wundern. Auf vielen Webseiten die ich regelmäßig besuche, habe ich die meinen Adblocker ausgeschaltet. Das Handelsblatt besuche ich jedoch nur auf Computern mit aktiviertem Adblocker. Die dort geschaltete Werbung, inbesondere auf der Hauptseite, ist unzumutbar. Auch hier auf RandomBrick.de ist Werbung geschaltet, die sich mit Adblockern ausblenden lässt und ich verstehe Nutzer, die ihre Adblocker generell nicht ausschalten. Zu viele Webseiten gehen zu aggressiv mit den Werbeeinblendungen um. Dabei sollte die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund stehen und nicht die Werbeeinnahmen. Denn mit sinkenden Besucherzahlen, beziehungsweise steigender Zahl der Besucher mit Adblocker, sinken die Werbeeinnahmen. Letztendlich ist die Industrie für Onlinewerbung und die Publisher selbst schuld am Dilema Adblocker.

Quelle: om8.de

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