4 Industrien, die Bitcoin schon verändert

Bitcoin hatte 2016 ein starkes Jahr mit extremer Wertsteigerung hinter sich. Zu Beginn 2017 wurde sogar für kurze Zeit wieder die 1.000 US-Dollar Marke überschritten. Auch wenn zwischenzeitlich der Preis für ein Bitcoin wieder zurückgegangen ist, spricht die Wertentwicklung der virtuellen Währung für sich. Bitcoin ist volatil aber gleichzeitig stabiler als die Währungen einiger Länder wie beispielsweise Venezuela oder der Türkei. Es ist schwer zu sagen wohin die Reise für Bitcoin geht. Vier Industrien wurden von der Kryptowährung jedoch schon beeinflusst.

Der Preis für ein Bitcoin setzt sich aus Angebot und Nachfrage zusammen. Bitcoin und die Berichterstattung rund um die virtuelle Währung verhält sich ein bisschen wie bei Aktien, Devisen oder Rohstoffe. Keiner kann zu 100 Prozent sagen, wieso sich der Kurs in eine bestimmte Richtung bewegt, da keine alle Marktteilnehmer und deren Vorhaben kennt. Du hast keine Ahnung von Bitcoin? Dann lies den Ratgeber Was ist Bitcoin?

4 Industrien die Bitcoin schon verändert

Bitcoin ist neu, von der Idee revolutionär und wird deshalb gerne gehypt. Oft liest man von einer disruptive Technologie. Damit ist eine Technik gemeint, die etablierte Spieler im Markt nicht auf dem Schirm haben und damit über kurz oder lang ihre Vorherrschaft im Markt verlieren. Wie beispielsweise Nokia oder Kodak. Und obwohl Bitcoin noch nicht als allgegenwärtiges Zahlungsmittel anerkannt ist, hat die virtuelle Währung schon vier Industrien verändert.

Finanzwirtschaft

Bitcoin hat direkten Einfluss auf die Finanzwirtschaft. Menschen können eine Währung nutzen, die von keiner Regierung kontrolliert wird. Banken sind für für die Nutzung von Bitcoins irrelevant. Nutzer benötigen kein Konto bei einer Bank und das Geld lässt weltweit verschicken und empfangen. Egal ob via Computer, Tablet oder Smartphone. Und Banken können bei den Transaktionsgebühren nicht mitverdienen. Für viele Banken ist Bitcoin eine Bedrohung. Die Idee hinter Bitcoin, die Blockchain, wird von den Banken aber als Chance wahrgenommen. Wie Blockchain genau funktioniert, könnt ihr im verlinkten Beitrag lesen.

Beinahe jede Großbank hat irgendwie in Bitcoins oder die Bitcoin-Technik, Blockchain, investiert. Entweder über eigene Entwicklungsabteilungen oder den Zukauf oder Investment in entsprechende Start-Ups. Egal ob Deutsche Bank, Commerzbank oder MasterCard, alle wollen Vorne mit dabei sein. Dabei geht es der Finanzwirtschaft weniger im die Kryptowährung sondern Kostenersparnisse durch die Blockchain.

Banken könnten dadurch die Kosten bei der Abwicklung von eigenen Geschäften sparen, in dem zwischenliegende Abteilungen oder Unternehmen für die Abwicklung entfallen. Einige Experten gehen davon aus, dass die Finanzwirtschaft bis zu 20 Milliarden US-Dollar dadurch einsparen könnte.

Zudem kann Bitcoin als Marktzugang für Schwellenmärkte dienen. Dort haben Menschen oft kein Bankkonto aber ein Smartphone.

Wohltätigkeitsorganisationen

Hilfsorganisationen in Ländern mit beinahe wertlosen Währungen haben Bitcoin als wertvollen Ersatz für sich entdeckt. Viele Wohltätigkeitsorganisationen akzeptieren zwischenzeitlich auch Bitcoin. Dazu gehören beispielsweise Human Rights Foundation, das American Red Cross, Electronic Frontier Foundation oder der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

Das was viele an Bitcoin bemängeln, ist in diesen Ländern die Stärke von Bitcoin. In Ländern mit unsicheren wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnissen bleibt der Wert eines Bitcoin unberührt von den politischen Aktionen. Die Laune einer Regierung kann keinen Einfluss auf die virtuelle Währung nehmen. In Venezuela ist Bitcoin stabiler als der venezuelische Bolivar und ermöglicht den Einwohnern den Kauf von Waren aus dem Ausland während der Bolivar nahezu wertlos ist.

Für Wohltätigkeitsorganisationen ist der Bitcoin eine Win-Win-Situation. Auf der einen Seite erschließt man sich damit eine wohlhabende und oft jüngere Gruppe an Spender, während andererseits die Spendengelder unabhängig von den Wechselkursschwankungen in den jeweiligen Ländern bleiben.

Gleichzeitig können Spenden bei Bedarf vollständig anonym vorgenommen werden. Die Organisation The Water Promise kümmert sich um den zuverlässigen Zugang zu Trinkwasser in armen Ländern und hat eine anonyme Spende in Höhe von 23.000 US-Dollar aus der Reddit Bitcoin-Community erhalten. The Water Promise hebt hervor, dass Bitcoin zwischenzeitlich schon mehrere Projekte über die letzten zwei Jahre finanziert haben.

Musik

Blockchain Startups versuchen sich an der 15 Milliarden-Dollar schweren Musikindustrie. Unternehmen wie Ujo Music oder Stem wollen es Künstlern einfacher machen, durch ihre Fans bezahlt zu werden, wenn Musik oder Videos auf YouTube, Spotify oder anderen Streaming-Dienste hochgeladen wird.

Bitcoin-ähnliche Zahlungsmethoden können das Geld vom Fan für das Hören eines Musiktitels direkt mit dem Künstler in Verbindung bringen. Dabei lassen sich beispielsweise die Studios und Produzenten umgehen, die zurzeit noch einen großen Anteil an der Musik des Künstlers einfach mitverdienen.

Dadurch sind Künstler nicht mehr von der Gnade der Studios abhängig. Immer mehr Musiker managen sich heute selbst und könnten ein entsprechendes Bitcoin-Blockchain-ähnliches System die Bezahlung übernehmen lassen. Dadurch haben Künstler die Einnahmen besser unter Kontrolle. Die Startups arbeiten an einer schnellen und fairen Zahlungsmethoden für Künstler.

Über Stem können Künstler Inhalte erstellen, verbreiten und Erträge generieren. Bei Ujo Music können Künstler einen digitalen Geldbeutel erstellen und Fans können Künstler Ether senden. Ether ist ähnlich wie Bitcoin eine digitale Währung und basiert auf der Ethereum Blockchain.

Wie bei der Finanzwirtschaft versuchen Unternehmen mit Bitcoin oder der Blockchain teure Zwischenhändler aus dem System zu entfernen.

Glücksspiele

Auch Spielkasinos haben Bitcoin für sich entdeckt. Mit der virtuellen Währung lässt sich mittlerweile in den größten Online-Casinos bezahlen. Bitcoin Casinos geben Online-Glücksspiele einen zusätzlichen Boom. In vielen Ländern sind Glücksspiele stark reguliert und Bitcoin füllt hier eine Lücke. Laut einer Studie aus dem Jahr 2013 ist die Hälfte von Bitcoin-Transaktionen auf Glücksspiele zurückzuführen. Eine der ersten berühmten Bitcoin Glückspiel-Seiten ist SatoshiDice mit bis zu 12.400 Wetten pro Tag im Jahr 2013.

Persönliche Meinung

Bitcoin bietet weltweit viele Möglichkeiten. Auch wenn die Internetwährung durch keine Regierung kontrolliert werden kann, unterliegt der Wechselkurs zu anderen Währungen entsprechenden Schwankungen. Während der Wert einer Ware in Euro stabil bleibt, kann sich der zu zahlende Bitcoinpreis negativ oder positiv für den Kunden ändern. Deshalb ist Bitcoin wie Aktien, Devisen oder Rohstoffe mit Vorsicht zu genießen. Man sollte niemals mit dem Großteil des Vermögens „All-in“ gehen.

Zudem muss Guthaben in der virtuellen Währung ebenfalls gesichert werden. Da sich Bitcoin stehlen lassen, sind entsprechende Maßnahmen zum Schutz notwendig. Denn wie beim Bargeld, sind Bitcoin Transaktionen unumkehrbar und lassen sich nicht einfach zurückbuchen.

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