Wie KI-Technologien unseren Alltag verändern und verbessern

ChatGPT hat für einen großen Hype gesorgt. Versicherungen wurden von angeblichen Versicherungsfällen überflutet, die durch künstliche Intelligenz geschrieben wurden.

Verlagen wurden ganze Bücher vorgelegt, deren Autor hauptsächlich ein Computer war. Viele Mobile Online Casinos setzen die KI-Technologien bereits ein, sodass selbst Nischen wie das Glücksspiel bereits davon profitieren. Nicht zuletzt versuchen Recruiter, Anwälte und auch Marketing-Experten immer öfter künstliche Intelligenz im Bereich Recherche und Datenerfassung zu nutzen.

Künstliche Intelligenz im Alltag

Das Thema bleibt umstritten, da zum einen Arbeitsplätze verlorengehen könnten und auch nicht vollends geklärt ist, wer beispielsweise bei Fehlern der KI haftet. Zudem ergaben die neuesten Forschungen der Stanford University, dass ChatGPT-4 gegenüber der Version 3.5 schlechter geworden ist. Man hatte dem Tool verschiedene Aufgaben gestellt, darunter auch aus den Bereichen Codieren und Puzzeln.

Aus diesem Grund sollte man weiterhin genau überlegen, wo die künstliche Intelligenz angewendet werden sollte. An der Stelle sei aber auch erwähnt, dass verschiedene KI-Technologien bereits in unserem Alltag angekommen sind und es eher mehr wird.

Was ist künstliche Intelligenz?

Künstliche Intelligenz – kurz KI (oder im Englischen artificial intelligence – AI) versucht, die menschliche Intelligenz durch einen Computer nachzuahmen. Ziel ist es dabei, dass Computer eigene Texte schreiben, Bilder entwerfen, Programmiercodes erstellen können und viele weitere Aufgabengebiete ausprobieren. Nötig sind dafür große Datenmengen und Datenbanken, um künstliche Intelligenzen zu trainieren und menschliches Verhalten zu studieren. 

KI ist bereits Teil unseres Alltags

Vor ChatGPT gab es bereits rudimentäre künstliche Intelligenzen, die uns online und offline immer wieder den Alltag vereinfacht haben. Wir listen hier einfach einmal ein paar Beispiele auf:

  • Suchmaschinen wie Google nutzen seit Jahren KI-Alghoritmen.
  • Streaminganbieter setzen auf KI bei Empfehlungen für ihre Nutzer.
  • Social Media wie Facebook, Instagram oder Twitter setzen ebenfalls auf KI für Vorschläge.
  • Gesichtserkennungssoftware wäre ohne künstliche Intelligenz kaum möglich.
  • Smart Home Steuerungen benötigen ebenfalls KI-Komponenten.
  • Tägliche Wetterprognosen nutzen zur Simulation KI-Algorithmen.
  • Mehrsprachige Bedienungsanleitungen werden inzwischen durch KI Übersetzungtools erstellt.

Die meisten Menschen haben es zwar nicht bemerkt, aber KI ist fest im Alltag angekommen und inzwischen sollen immer weitere Bereiche des Alltags erschlossen werden.

Künstliche Intelligenz könnte bei Spielsuchtbekämpfung helfen

Seit dem 1. Juli 2021 ist Online Glücksspiel in Deutschland legal. Bei der Verabschiedung des Glücksspielstaatsvertrags war der Spielerschutz ein sehr wichtiges Thema. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass verschiedene Anbieter versuchen, Systeme zu entwickeln, um dank KI Spielsüchtige durch das Verhalten zu erkennen. Etwa ein Prozent der Deutschen haben ein problematisches Glücksspielverhalten, es würde demnach fast 800.000 Menschen betreffen. 

In Deutschland hat das Unternehmen Neccton gute Ergebnisse beim Erkennen des Spielverhaltens von Spielsüchtigen durch künstliche Intelligenz erzielt, was weiter eine Anwendung in unserem Alltag finden könnte.

KI in der Medizin

Durch künstliche Intelligenz können sehr viele Daten in kurzer Zeit verarbeitet werden. Das kann beispielsweise bei der medizinischen Diagnostik behilflich sein, wenn es beispielsweise um das Erkennen und Sortieren von Zellen geht. Herkömmlicherweise markieren Laboranten bestimmte Zellen von Hand mit fluoreszierenden Antikörpern, was sehr zeitintensiv und damit teuer ist. 

Das Max-Planck Institut hat in Erlangen eine KI-unterstütztes Echtzeit-Verformungszytometrie entwickelt. Dort werden Zellen durch Größe, Form und Verformbarkeit unterschieden. Die Zellen werden dafür in einer Zelllösung in einen Kanal gegeben und dort auf natürliche Weise auseinandergezogen. Eine KI charakterisiert die Zellen, indem sie vorher mit mehr als Hunderttausend Bildern verschiedener Zelltypen trainiert wurde. Fluoreszenzmarker können beim Verfahren weggelassen werden und Mediziner können die Sortiermaschine nutzen, um beispielsweise bei Krebspatienten Zellen zu erkennen, die den Wiederaufbau des Immunsystems ermöglichen. 

Außerdem kommt die KI bereits bei Vorsorgeuntersuchungen in Deutschland zum Einsatz. Das Universitätsklinikum Freiburg nutzt sie während der Koloskopie zur Erkennung von Krebsvorstufen. Ärzte entdecken 10 Prozent mehr Vorstufen mit KI-Unterstützung. Tausende Aufnahmen trainierten die KI zur Erkennung. Der Vorteil ist, dass die Ärzte keine spezielle Schulung mehr benötigen und die Genauigkeit erhöht wird. Die Entscheidung über eine Behandlung treffen immer noch die Ärzte.

KI-Technologien beim Tier- und Umweltschutz

Wildlife Insights nutzt KI-Komponenten, um gefährdete Tierarten zu schützen. Forscher speichern Kamerafallenbilder auf einem Server. Die KI analysiert sie, was schnelle Identifikation ermöglicht. Es können täglich bis zu 30.000 Bilder bewertet werden, wobei man die Leistung auf 100.000 erhöhen möchte.

Sie erkennt leere Aufnahmen (Blanks) und identifiziert 614 verschiedene Tierarten mithilfe einer riesigen Tierbild-Datenbank aus mehr als acht Millionen Bildern. Dies erleichtert Forschern die Datenauswertung, hilft beim Schutz von Tierlebensräumen und ermöglicht künftig auch Video- und Audioanalyse. Die KI stellt hier eine große Erleichterung für die Tierschutzforschung dar. Und vielleicht werden damit bald Meldungen wie die entlaufende Löwin in Südberlin im Juli 2023 obsolet, weil die KI das Wildschwein im Handy-Foto früher erkennt.

Im Bereich Umweltschutz gibt es ähnliche Anwendungsmöglichkeiten, wenn es um die Erkennung von schlechten Konzentrationen an Schadstoffen in der Luft geht. Auch beim Thema Energieeinsparungen und Smart Home kommen KI-Technologien zum Einsatz.

Gegen künstliche Intelligenz spielen

In Computerspielen kommen immer wieder KIs zum Einsatz, um gegen einen menschlichen Spieler anzutreten. Der Computer Deep Blue, welcher 1997 gegen den Schachweltmeister Garri Kasparow gewann, hatte großen Anteil an der Entwicklung. Deep Blue selbst verfügte über eine große Datenbank und hatte auch Funktionen des maschinellen Lernens, was die heutige KI auszeichnet. Allerdings passten die Entwickler während der Matches immer wieder den Code an, was nicht im Sinne einer KI ist.

Jeder kann KI Fragen stellen

Immer mehr Unternehmen versuchen KI-Software in ihre Programme zu integrieren. Man kann im Microsoft Edge Browser Suchen mit ChatGPT-Unterstützung benutzen. Wenn beispielsweise gefragt wird: “Woher kommt das Eurozeichen?”, erhält man sicher eine ausführliche und plausible Antwort. Die Bezeichnung “Euro” wurde 1995 vom Europäischen Rat in Madrid gewählt. Vorlage für das Zeichen war der altgriechische Buchstabe Epsilon. Gleichzeitig stehe das Eurozeichen aber auch für den Anfangsbuchstaben des Wortes Europa, die Doppellinie in der Mitte symbolisiere dabei Stabilität innerhalb der Währungsunion.

Neben dem Suchen von Antworten auf Fragen kann man ChatGPT aber mittlerweile auch Reden, Bewerbungen, Lebensläufe und viele weitere kreative Texte schreiben lassen. Es sollte jedoch Vorsicht walten, nicht alle Ergebnisse der Software sind perfekt. Ein menschlicher Feinschliff ist immer nötig – aber KI kann das Leben vereinfachen – man sollte es einmal ausprobieren, die Nutzung ist bisher noch kostenlos.

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