yomo: Banking-App soll 2017 allen Sparkassen zur Verfügung stehen

Das Projekt einiger Großsparkassen in Zusammenarbeit mit der Star Finanz GmbH nimmt konkrete Pläne an. Die Betaphase soll mit 10 Instituten im November beginnen. Dafür haben sich bereits mehr als 18.000 Interessenten registriert. Ab dem zweiten Quartal 2017 soll yomo als Smartphone-App allen Sparkassen zur Verfügung stehen und dabei nicht das für Sparkassen wichtige Regionalitätsprinzip verletzen.

Die Smartphone-App wird dabei von den Projektsparkassen als Lizenzprodukt den anderen 400 Sparkassen angeboten. Der Vertrieb von yomo soll ausschließlich innerhalb der Postleitzahlengrenze der jeweiligen Sparkasse erfolgen. Auch die Zustimmung des Bundeskartellamts wurde dafür eingeholt. Da die einzelnen Sparkassen im Wettbewerb zueinander stehen, hätte ein bundesweites Angebot als wettbewerbsrechtlich zweifelhaft eingestuft werden können.

yomo: Banking-App soll 2017 allen Sparkassen zur Verfügung stehen

Laut Bernd Wittkamp, dem Chef der Star Finanz GmbH, möchten sich die Sparkassen damit einige Kunden von den Direktbanken zurückholen. Er rechnet bei yomo-Konten wird mit einem jährlichen Ertrag von etwa 100 Euro, was weniger sei als bei normalen Girokonten. yomo Konten sollen für den Kunden in einer Basisversion kostenfrei sein und Einnahmen über Mehrwertdienste generieren. Trotzdem haben die einzelnen Sparkassen die Möglichkeit Preise flexibel zu gestalten. Interesse ist vorhanden, wie die Suche nach Beta-Tester für yomo zeigte.

Als mobile-App für Smartphones grenzt sich yomo von der zentralen Sparkassen-App ab und bietet schon direkt nach der Kontoeröffnung eine virtuelle Karte für den Kunden. Auch wird yomo weitere Dienste erhalten wie beispielsweise einen Identitätsdienst für fallabschließende Aktivitäten sowie TAN-lose Überweisungen. Zusätzlich wird an einem ähnlichen Produkt für Firmenkunden gearbeitet.

yomo als App auf dem Smartphone (Bild: Screenshot yomo.de).
yomo als App auf dem Smartphone (Bild: Screenshot yomo.de).

Aktuell ist yomo bei rund 1.000 Personen aus dem nahen Umfeld der Entwickler im Einsatz. Die App soll mit den Nutzern entwickelt und verbessert werden. Über den im November in Frankfurt stattfindenden „Hackathon“ öffne man sich der externen Entwicklergemeinde. Wittkamp plane zudem eine Offshore-Gesellschaft um neue Ideen besser und unabhängig von der Bankenregulierung testen zu können.

Persönliche Meinnug

Bernd Wittkamp stellt einen Vergleich von N26 und den Sparkassen an und redet die 200.000 Kunden des Berliner FinTechs im Vergleich zu den 50 Millionen Kunden der Sparkassen klein. Unterschwellig wird damit angedeutet, dass N26 nicht als Gefahr betrachtet wird. Dabei ist nicht alles was hinkt ein Vergleich. Die 50 Millionen Sparkassen Kunden verteilen sich auf rund 400 Sparkassen, so dass auf jedes Institut im Schnitt nur 125.000 Kunden entfallen. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass N26 die Kundenzahl innerhalb von weniger als 2 Jahren aufgebaut hat, während viele Sparkassen schon länger existieren als ihre Kunden.

Wie N26 im Test zeigt, macht das junge FinTech viel richtig, insbesondere im Bereich Usability und Produktangebot. yomo könnte für die Sparkassen ein wichtiges Produkt werden, um online-affine Kunden, die keine Filiale benötigen, wieder für sich zu gewinnen. Dabei ist zwingend auf die preissensiblen Kunden zu achten. Auch sollten die Sparkassen nicht zu viel Gewicht auf das Regionalitätsprinzip legen. Dem Direkbankkunden ist es egal, wo die Bank ist. Wer einen Kunden auf Grund der Postleitzahl nicht bedient, hinterlässt verbrannte Erde. Wer mehr Kontoführungsgebühren als die Konkurrenz verlangt, verliert ebenfalls.

Quelle: Börsen-Zeitung

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