Papierlos Leben – Unmöglich möglich?

paperlessJeder hat sich schon einmal an Papier geschnitten. Ein schrecklich ekelhaftes Gefühl. Es ist jedoch nicht die Angst vor einem Papierschnitt oder eine Papierphobie die zu diesem Post führt. Ich für meinen Teil finde Papier unhandlich. Es zerknittert und geht leicht kaputt, in größeren Mengen wird es schwer und schwierig zu organisieren. Man benötigt Ordner, die wiederum aus Papier gemacht sind, um loses Papier wie Rechnungen oder andere Belege aufzubewahren. Sucht man etwas bestimmtes muss Seite für Seite durchforstet werden, in Büchern finden sich ggf. ein Register mit bedeutenden Stichwörtern. Das Finden eines Stichwortes kann nichtsdestotrotz zeitintensiv sein. Die Informationen die auf Papier gespeichert sind, benötigen Platz. Bücher füllen unzählige Räume in Bibliotheken und im besten Fall steht mehr als eine Kopie zur Verfügung.

Ich möchte an dieser Stelle beschreiben, wie Technologie hilft Papier zu sparen. Es ist im Alltag (noch) nicht möglich komplett auf Papier zu verzichten, weshalb ich auch einen Drucker besitze, aber wir kommen dort hin, langsam aber sicher.

adobe_reader_ipadStudium: Mit Hilfe eines iPads konnte ich hier am meisten Papier einsparen. Als Student bekommt man Unmengen an Skripte, PowerPoint Folien und Verweise zu externen Journals welche vermehrt nur als PDF zur Verfügung stehen. Auch die Universitäten müssen Druckkosten reduzieren. Den Umstieg versuchte ich während des sechsten Semesters meines Bachelorstudiums. Journals und Skripte wurden als PDFs bezogen und auf Laptop und iPad gelesen. Notizen, Markierungen und Verweise wurden mittels Adobe Reader gemacht und gespeichert. Dateien wurden via Dropbox auf allen Geräten zur Verfügung gestellt. Das Konzept wurde dann wärend des Masterstudiums fortgeführt. Anfänglich ist der Workflow etwas umständlich und man muss sich daran gewöhnen. Für mich sind Notizen via iPad auf Vorlesungsfolien einzupflegen nun handlicher als mit Kugelschreiber und Marker. Die Vorteile liegen auf der Hand. Vergessene oder ältere Folien können problemlos via Dropbox nachgeladen werden, ein iPad nimmt weniger Platz weg und die Handschrift wird nicht mehr zum Problem. Hinzu kommt, je nach Anzahl der Fächer pro Tag trägt man deutlich weniger Last.

Bücher werden nur noch als eBooks via Amazon’s Kindle Store gekauft. Diese sind somit auf allen Ökosystemen verfügbar und synchron; iOS, Android, Kindle, Windows und Mac OS. Zwei bis drei Bücher wiegen mehr als die meisten Tablets und nehmen mehr Platz im Koffer weg. Weiterer Vorteil, sollte ein Buch Zuhause vergessen werden, kann es über die Cloud nachgeladen werden, solange man einen Internetzugang hat. Nachteil, bis jetzt können Kindle Bücher nicht verliehen werden.

boardingpassReisen: Heutzutage ist Fliegen ohne Papier möglich. Flüge können online gebucht werden, man check sich online ein, bekommt einen elektronischen Boardingpass, boardet das Flugzeug und ab gehts. Ein online Ticket gibt es auch für die deutsche Bahn, jedoch schwächeln viele regionale Anbieter öffentlicher Verkehrsmittel meines Wissens. Tickets müssen offline am Automaten gekauft werden. Ein System ähnlich der Oystercard in London würde mir gefallen.

Rechnungen: Wo möglich bekomme ich Rechnungen nur noch als PDFs ausgestellt. Kontoauszüge rufe ich als PDF ab, die Handyrechnung ebenfalls und einige Onlinehändler verschicken die Rechnung als PDF. Finde ich persönlich besser. Die PDFs werden verschlüsselt auf meiner Festplatte und der Cloud gespeichert. Somit besteht immer Zugriff und Redundanz was Datenverlust verringert.

Problem 1: Die Steuererklärung kann man zwar via Elster am PC erledigen. Eine Zusammenfassung muss letztendlich trotzdem gedruckt und unterschrieben werden. Belege müssen kopiert und eingereicht werden. Wieso kann man diese nicht auf die Server des Finanzamtes hochladen?

Problem 2: Viele Verträge verlangen eine Unterschrift. Versicherungen, Handyverträge oder Breitbandanschlüsse. Ich würde mir wünschen wenn ich einen Vertrag elektronisch abzeichnen könnte. Keine Stapel Papier, 2/3 davon sind die AGBs die keiner liest, Papier das per Post verschickt wird und dann für 10 Jahre in einem Keller verschwindet.

Problem 3: Menschen die E-Mails ausdrucken. Tut das nicht, wenn man eine Notiz machen möchte, legt man sich eines der vielen Programme wie Wunderlist, Evernote oder Microsoft’s OneNote zu.

Persönliche Meinung: Ich mag kein Papier, es nimmt Platz in der Wohnung weg und wird die meiste Zeit nicht benötig. Braucht man dann doch etwas findet man es nicht und die Suche kostet Zeit. Ich fahre momentan sehr gut mit meinem reduzierten Papierverbrauch, auch wenn ich bei weitem noch nicht papierlos bin.

Source: Emma, Le Trefle (YouTube)

2 Gedanken zu „Papierlos Leben – Unmöglich möglich?

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