Dänische Polizei verwendet Bitcoin-Tracking Software um Drogenhändler festzunehmen

Die Dänische Polizei ist vermutlich die erste Behörde weltweit, die Internet Drogenhändler durch die Analyse von Bitcoin-Transaktionen festgenommen hat. Das Vorgehen wirft dabei ein positives Licht auf die Kryptowährung, die gerne als Zahlungsmittel für illegale Käufe verteufelt wird. 

Durch die permanente mediale Aufmerksamkeit und dem neusten Währungshoch von Bitcoin, zieht die digitale Währung immer mehr Nutzer an. Einige dieser Nutzer verwenden Bitcoins für kriminelle Zwecke.

Dänische Polizei verwendet Bitcoin-Tracking Software um Drogenhändler festzunehmen

Die Festnahmen in Dänemark rücken Bitcoin wieder ins richtige Licht. Dabei sollten Nutzer sich bewusst sein, in keinem Land kann die Polizei Bitcoin kontrollieren. Die Dänen zeigen jedoch, dass es möglich ist Transaktionen nach zu verfolgen, sollten die Behörden die Notwendigkeit sehen und daraus eine Verurteilung ableiten.

Der Leiter der dänischen Online-Verbrechenseinheit NC3, Kim Aarenstrup, berichtet gegenüber der Tageszeitung Berlingske, dass die Polizei eine entsprechende Tracking-Software besitzt. Durch die Analyse von Bitcoin-Transaktionen konnte die Einheit zwischenzeitlich zwei Online-Drogenhändler verurteilen.

Das gemeinnützige Forschungsinstitut RAND Europe untersuchte 2016 die Eigenschaften von Verkäufern, Käufern und anderen Akteuren die im online Drogenhandel beteiligt waren. Dabei stellte das Institut fest, dass sich die Transaktionen für illegalen Drogen in Dark Web Märkten verdreifacht und Umsätze verdoppelt haben. Der 2016er Bericht nennt Bitcoin als die bevorzugte Kryptowährung um Käufe in diese Marktplätze zu tätigen.

Forscher in Amerika haben ebenfalls eine Software entwickelt, die den Ermittlungsbehörden das Verfolgen von Bitcoin-Transaktionen zugänglich macht, die dänisch Polizei sieht sich auf diesem Gebiet jedoch führend. Bis jetzt sind die Dänen die ersten, die über Bitcoin-Transaktionen Drogenhändler aufgespürt und die Befunde als Beweise für eine Verurteilung nutzen konnten.

Jesper Klyve, der dänische Staatsanwalt der die Verurteilung geleitet hat, erklärt das dänische System wie folgt: Die Software vergleicht Bitcoin-Transaktionen, die für den Kauf von illegalen Gütern verwendet werden mit Transaktionen in der Blockchain sowie anderen Informationen über den Nutzer.

Auch Forscher an der Sandia, einem staatlich geförderten Forschungs- und Entwicklungszentrum in den USA, haben sich das Ziel gesetzt, den illegalen Warenhandel bei dem Bitcoin als Währung dient, einzudämmen, damit sich das generelle Bild von Bitcoin als Währung verbessert. Die Forscher erhoffen sich dadurch eine breite Akzeptanz von Bitcoin bei der Bevölkerung und Firmen für legale Einkäufe.

Die Forschungsteam hat eine Testumgebung entwickelt um mit anderen Algorithmen experimentieren zu können. Dadurch sollen Bitcoin-Transaktionen de-anonymisiert werden in dem ein Mix aus traditionellen und neuen Ermittlungsmethoden zum Einsatz kommen. Diese De-Anonymisierung ermöglicht Ermittlungsbehörden Bitcoin-Adressen mit einem bestimmten Pseudonym zu verknüpfen.

Persönliche Meinung

Bitcoin hatte nie den Anspruch vollkommen anonym zu sein. Es war stets bekannt, dass jede Transaktion in der Blockchain für immer gespeichert bleibt und für jeden einsehbar ist. Das Problem für Ermittlungsbehörden ist herauszufinden, wer hinter einer Transaktion steckt beziehungsweise wem der Bitcoin Wallet gehört.

Da über eine Adresse aber auch andere Einkäufe getätigt werden können, die eine Verbindung zum Besitzer des Wallets ermöglichen, lässt sich auf diese Weise die Person hinter einer Transaktion ermitteln. Aus diesem Grund werden häufig Bitcoin-Mixer eingesetzt um Transaktionen weiter zu verschleiern.

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