Garmin vivosmart HR Testbericht

Das Garmin vivosmart HR ist eine verbesserte Version des vivosmart Trackers mit verbesserten Funktionen zum Erfassen der biometrischen Funktionen sowie des Schlafes des Trägers. Garmin zieht mit der Konkurrenz gleich und bietet mit dem vivosmart HR ein passendes Pendat zum Fitbit Charge HR und der Polar A360 an. Alle drei Geräte können den Puls über das Handgelenk per optischen Sensor messen. Der Garmin vivosmart HR Testbericht beschreibt meinen persönlichen Eindruck des Fitness Trackers nach sechs Tage.

Die Entscheidung für den Kauf des Garmin vivosmart HR war das halbwegs neutrale Aussehen ohne dabei zu sportlich zu wirken. Das Armband sollte auch zusammen mit einem Anzug getragen werden können, ohne dabei wie ein Schandfleck am Arm negativ aufzufallen. Die Version in Blau hat mir persönliche dabei besser als die in Schwarz gefallen. Aber das ist alles eine Frage des Geschmacks. Der Garmin vivosmart HR ist zwar auch in Lila verfügbar, was jedoch keine Option für mich ist.

Garmin vivosmart HR Testbericht
Das Garmin vivosmart HR in blau (Bild: Benjamin Blessing).

Garmin vivosmart HR Testbericht

Das Armband ist aus Gummi oder Silikon und nicht ganz so schön wie ein Metall- oder Lederarmband einer Uhr. Außer dem Jawbone UP3 ist mir noch kein Fitness Tracker unter gekommen, der einen klassisch-schlichten Eindruck macht. Deshalb habe ich mich mit dem Design des Garmin vivosmart HR einfach anfreunden müssen.

Die Technik des Garmin vivosmart HR

Das kleine Armband beherbergt sehr viel Technik für die Größe und hat auch einige Funktionen die eine Smartwatch bietet. Nutzer die einige intelligente Funktionen einer Smartwatch haben möchten, sollten einen Blick auf das Garmin vivosmart HR werfen.

  • Abmessungen Breite: 21 mm; Dicke: 12,3 mm
  • Gewicht: 29,6 g (Standard), 32 g (XL)
  • Armbandgrößen: 136 bis 187 mm (Standard), 180 bis 224 mm (XL);
  • Displaygröße: B x H 25,3 x 10,7 mm
  • Displayauflösung: B x H 160 x 68 Pixel
  • Touchscreen mit Negativ-LCD
  • Batterie Lithium-Akku
  • Akkulaufzeit: bis zu 5 Tage
  • Wasserdichtigkeit bis 5 ATM
  • Smart Notifications (zeigt bei Kopplung mit demSmartphone E-Mail-, SMS- und andere Alarme an)
  • Vibrationsalarm
  • Musikfunktionen
  • Telefon suchen
Garmin vivosmart HR Verpackung
Die Verpackung des Garmin vivosmart HR (Bild: Benjamin Blessing).

Fitness Tracker Funktionen des Garmin vivosmart HR

Abgesehen von GPS sind alle wichtigen Funktionen für einen Fitness Tracker im Garmin vivosamrt HR enthalten:

  • Beschleunigungsmesser (berechnet die Distanz für Indoor-Training, ohne dass ein Laufsensor erforderlich ist)
  • Herzfrequenzmessgerät (am Handgelenk)
  • Herzfrequenzbasierte Kalorienberechnung
  • Berechnung des Kalorienverbrauchs
  • Aktivitätsfunktionen
  • Schrittzähler
  • Etagenzähler
  • Automatisches Ziel (lernt, wie aktiv der Benutzer ist, und weist ein Tagesziel an Schritte zu)
  • Inaktivitätsleiste (fordert den Nutzer auf sich kurz zu bewegen)
  • Schlafüberwachung (überwacht die gesamte Schlafzeit und Zeiten der Bewegung oder des ruhigen Schlafs)

Bedienung des Garmin vivosmart HR

Von der Einrichtung über die Kopplung bis zur täglichen Benutzung ist das vivosmart HR sehr intuitiv und ein Blick in das Handbuch wurde nie getätigt. Der Touchscreen funktioniert sehr gut und fühlt sich bei der Benutzung hochwertig und reaktionsfreudig an. Je nach dem in welche Richtung der Nutzer über das Display swipet, werden Informationen zu den getätigten Schritten, den zurückgelegten Kilometern, dem Puls oder gestiegenen Treppenstufen angezeigt. Gut gefällt, dass die Standardanzeige die Uhrzeit ist.

Garmin vivosmart HR Anzeige Uhrzeit
Das Garmin vivosmart HR funktioniert hervorragend als Uhr oder rudimentäre Smartwatch (Bild: Benjamin Blessing).

Neben den Informationen zum Sport zeigt das vivosmart HR auch Informationen vom Smartphone wie E-Mails oder WhatsApp Nachrichten an. Auch kann der Musikplayer auf dem Smartphone über das Armband gesteuert werden. Das sind rudimentäre Funktionen einer Smartwatch und dürfte für viele Nutzer schon ausreichend sein.

Garmin vivosmart HR Menü und Einstellungen
Die generelle Bedienung des Garmin vivosmart HR ist sehr intuitiv (Bild: Benjamin Blessing).

Fitness Informationen des Garmin vivosmart HR

Basierend auf der angegebenen Größe oder selbst festgelegten Schrittlänge berechnet der Fitness Tracker die Anzahl der zurückgelegten Schritte und rechnet das in Kilometer um. Beim direkten Vergleich mit Google Fit auf dem Smartphone waren sich beide Anwendungen mit minimalen Abweichungen einig.

Das Garmin vivosmart HR misst zudem die Anzahl der gestiegenen Stockwerke. Auch hier verrechnete sich das Armband über den Tag gesehen nur um ein bis zwei Stockwerke.

Garmin vivosmart HR Schrittzähler
Die Erfassung der zurückgelegten Schritte ist ziemlich akkurat (Bild: Benjamin Blessing).

Interessant wird es bei der Messung der Herzfrequenz über das vivosmart HR. Diese wird zwar nicht permanent aber mehrmals die Stunde 24/7 gemessen. Auch lässt sich die Messung manuell durch den Aufruf des Menüs für den Puls am Armband starten. Durch die regelmäßige Messung ermittelt das vivosmart HR den Ruhepuls, welche für die Betrachtung der Gesundheit durchaus sehr wichtig ist. Je länger Menschen Sport treiben und desto fitter sie dabei werden, desto niedriger wird der Ruhepuls. Je weniger das Herz schlagen muss, desto länger (kann) es leben. Auch können bestimmte (Herz-) Krankheiten über einen zu hohen Ruhepuls entdeckt werden. Hier im Beispiel ist der Ruheplus etwas hoch, da das vivosmart HR zwischenzeitlich einmal zurückgesetzt wurde.

Garmin vivosmart HR Herzfrequenz Anzeige
Das vivosmart HR zeigt neben der aktuellen Herzfrequenz auch den ermittelten Ruhepuls (Bild: Benjamin Blessing).

Die Messung der Herzfrequenz mit dem Garmin vivosmart HR war in der Regel sehr genau, mit kleinen Abweichungen um 5 Schläge pro Minute nach oben oder unten. Bei sportlicher Bewegung werden die Messungen ungenauer, da das Armband deutlich stärker am Arm verrutscht.

Schlaf wird vom vivosmart HR automatisch erfasst. Im Unterschied zu anderen Fitness Trackern muss dem Garmin nicht gesagt werden, dass man jetzt ins Bett geht. Eine Auswertung der Schlafqualität findet über Garmin Connect statt. Nutzer sehen leichte und tiefe Schlafphasen inklusive Bewegungen beim Schlafen. Die Herzfrequenz wird beim Schlafen jedoch nicht herangezogen um beispielsweise REM-Phasen zu erkennen.

Das Garmin vivosmart HR hat keinen GPS-Sensor um zurückgelegte Strecken beim Joggen zu erkennen. Dafür gibt es einen Tracking-Modus bei dem die zurückgelegte Distanz beim Joggen aktiv anhand der eingetragenen Schrittlänge geschätzt wird. So genau wie GPS wird diese Funktion jedoch nie sein.

Garmin Connect App

Für die Nutzung des Garmins wird die App Garmin Connect auf dem Smartphone benötigt. Hier werden alle Fitness-Aktivitäten aggregiert und ausgewertet. Dazu muss der Nutzer sich bei Garmin anmelden und ein Benutzerkonto erstellen. Bei der Anmeldung werden unter anderem die Körpergröße und das Gewicht abgefragt. Ärgerlich ist dabei, dass diese Werte in Fuß und Pfund einzutragen sind, obwohl die App auf Deutsch ist. Die Werte können nach der ersten Anmeldung über die Einstellungen in Garmin Connect auf das metrische System geändert werden.

Die Auswertung der gesammelten Daten über Garmin Connect ist zufriedenstellend. Oft stellte ich mir jedoch die Frage: Ist das jetzt gut oder nicht? Ist mein Puls so in Ordnung? Ist die Anzahl der getätigten Schritte viel? Muss ich mehr machen? Was sind gute oder schlechte Werte?

Der Fitness Tracker zeigt alle gesammelten Daten in der Garmin Connect App an. Eine Bewertung der Daten findet jedoch nicht statt. Nutzer bekommen über das Garmin vivosmart HR ein Tagesziel an Schritten angezeigt, zudem fordert das Armband den Nutzer nach längerer Inaktivität zu etwas Bewegung auf, das war es aber mit der Motivation zu mehr Sport. Das Garmin vivosmart HR unterstützt keine Übertragung der Daten an Google Fit.

Garmin Connect mit vivosmart HR
Garmin Connect mit vivosmart HR (Bild: Screenshot Garmin Connect für Android).

Die App besitzt eine Schnellansicht, eine Bestenliste, einen Kalender und einen Newsfeed sowie extra Menüs um Schritte, Gehen, Stockwerke oder die Herzfrequenz anzuzeigen. Historisch werden die Daten auf Tagesbasis, 7-Tage, 4 Wochen oder 12 Monate verglichen. Während der Garmin vivosmart HR in der Bedienung sehr intuitiv ist, lässt sich das gleiche nicht für die Garmin Connect App sagen. Teilweise stöbert man durch die unterschiedlichen Menüs bis die gewünschte Information gefunden ist. Optional lässt sich die App mit MyFitnessPal verbinden um die Nahrungsaufnahme zu erfassen.

Hier muss jeder für sich entscheiden, ob die Garmin Connect App brauchbar ist. Persönlich finde ich die Anwendung verwirrend und war öfters frustriert, Informationen länger aktiv suchen zu müssen. Auch die fehlende Integration von Google Fit empfinde ich als negativen Punkt.

Tragekomfort des Garmin vivosmart HR

Die Wahrnehmung ist hier natürlich subjektiv und von Person zu Person unterschiedlich. Wichtig ist jedoch, dass ein Fitness Tracker bequem am Handgelenkt sitzt. Das Garmin vivosmart HR soll schließlich permanent getragen werden und lediglich zum Laden der Batterie vom Arm.

Hier wird ein großer Nachteil des vivosmart HR offensichtlich. Garmin bietet das Gerät in nur zwei Größen an. M-L und XL. Damit der Fitness Tracker einigermaßen stabil und sicher am Handgelenk sitzt, muss das Armband doch recht eng geschnürt werden. Obwohl während der ersten Stunden das vivosmart HR nicht auffällt, wird das Gerät nach etwa vier bis fünf Stunden Tragezeit deutlich unangenehme am Handgelenk.

Garmin vivosmart HR Abdruck Handgelenk
Der Abdruck des Garmin vivosmart HR ist deutlich spürbar nach drei bis vier Stunden Tragezeit (Bild: Benjamin Blessing).

Durch die Länge der Einheit in dem die Technik steckt und meinem schmalen Handgelenk sitzt der Garmin permanent etwas schief. Dabei drückt der optischen Sensor für die Messung des Pulses unangenehm links oder rechts vom Knochen des Handgelenks in die Haut und hinterlässt Druckstellen. Das führt nach längere Tragezeit dazu, dass der Fitness Tracker permanent am Handgelenk neu positioniert wird um den Tragekomfort zu verbessern.

Garmin vivosmart HR Abdruck am Arm
Die Abdrücke des Garmin vivosmart HR auf der Unterseite sind kaum spürbar (Bild: Benjamin Blessing).

Garmin Vivosmart HR Akkulaufzeit

Garmin verspricht fünf Tage Batterielaufzeit inklusive Herzfrequenzmessung und das aktive Tracken von sportlichen Aktivitäten. Im Test lässt sich diese Zeit bestätigen. Je öfters die Herzfrequenzmessung manuell angestoßen oder der Tracking-Mode benötigt wird, desto niedriger ist jedoch die Laufzeit.

Weniger gefällt mir der proprietäre Ladeanschluss. Diese wird vermutlich benötigt, damit das Gerät auch wasserdicht sein kann. Trotzdem unschön, denn so muss auf Reisen an ein weiteres Kabel gedacht werden.

Garmin vivosmart HR Ladekabel
Das Garmin vivosmart HR Ladekabel schnallt sich von unten gegen das Armband (Bild: Benjamin Blessing).

Persönliche Meinung

Das Aussehen des Garmin vivosmart HR ist natürlich Geschmacksache, persönliche finde ich den Fitness Tracker ansprechender als das Fitbits Charge HR oder den Polar A360. Nach sechs Tagen Tragedauer werde ich das vivosmart HR jedoch zurückschicken. Der Tragekomfort macht es für mich unmöglich, das Armband den ganzen Tag am Arm zu lassen.

Das ist frustrierend, da die Funktionen zum Messen der Bewegung und der Herzfrequenz mich wirklich überzeugen konnten. Trotz nicht intuitiver App würde ich das vivosmart HR jedem empfehlen, der ein ausreichend dickes Handgelenk hat.

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1 Gedanke zu „Garmin vivosmart HR Testbericht

  • Pingback: Testbericht: Bose QuietComfort 25 Acoustic Noise Cancelling Kopfhörer | random brick [DE]

  • 29. Januar 2016 um 13:41
    Permalink

    Hallo Benjamin, ich habe mir das vivosmart HR auch eine ganze Weile angeschaut und getestet und komme weitestgehend zu den gleichen Ergebnissen (meine Testbericht habe ich einfach mal verlinkt). Das Armband ist generell ein sehr gutes, auch wenn mir persönlich vom Äußeren das Charge HR besser gefällt. Die Innereien sind natürlich vom vivosmart HR besser und aktueller. Das trifft auch für das Display zu.

    In Zeiten von Magnetanschlüssen mag ich die Ladeklemme überhaupt nicht. Zu frikelig das ganze. Ein bisschen flacher im Profil könnte das Armband sein, denn so bleibt es (gerade im Winter) manchmal am Bund des Ärmels hängen. Da ist mir weder beim Ablesen der Uhrzeit noch beim Bedienen des Armands geholfen. Schon gar nicht beim Joggen.

    Antwort
  • Pingback: Logitech UE Megaboom Testbericht – random brick [DE]

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